»Der Sieg des Erzählens«

Ruth Renée Reif im Gespräch mit dem irakischen Schriftsteller Najem Wali

»Wieso aber tötet der Mensch?«, fragt ein zwölfjähriger Junge im neuen Roman des irakischenSchriftstellers Najem Wali. Und es ist die Frage, die einen während der gesamten Lektüre von BagdadMarlboro (übersetzt von Hartmut Fähndrich, Carl Hanser Verlag, München 2014) bedrängt. Najem Walischildert die Traumatisierung der Soldaten und die Hilflosigkeit ihrer Umgebung. Weder Mütter nochEhefrauen oder Geliebte vermögen die aus dem Krieg heimgekehrten Männer von ihrer Verzweiflungund ihren Schuldgefühlen zu befreien. Freundschaft, Verrat und Schuld sind die Themen dieses bewegendenAntikriegsromans, den Najem Wali jenem Soldaten gewidmet hat, der über die Internet-PlattformWikileaks bekannt gemacht hat, dass Amerikaner im Irak absichtlich Zivilisten erschossen haben.

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