»Der Traum von Ferne und Exotik«

Ruth Renée Reif im Gespräch mit dem französischen Schriftsteller Mathias Enard

Beethoven besaß einen Kompass. Und dieser Kompass zeigt nach Osten. Er zeigt in den Orient. Es ist der Kompass der Erleuchtung, das Artefakt Suhrawardis, des großen persischen Philosophen und ersten Orientalisten. In seinem mit dem Prix Goncourt ausgezeichneten Roman ›Kompass‹ (aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller, Hanser Berlin 2016) erschließt Mathias Enard einen faszinierenden Raum der Begegnung von Orient und Okzident. Anknüpfend an die Liebesgeschichten der Weltliteratur und getragen von einer immensen Recherche, lässt er den Wiener Musikwissenschaftler Franz Ritter in einer schlaflosen Nacht mystische Orte, historische Stätten und Vergangenheiten durchwandern. Der Leser wird hineingezogen in einen überwältigenden Strom des Zusammenwirkens abendländischer und orientalischer Einflüsse in der Musik, Literatur, Kunst und Philosophie.

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