»Wenn wir Wasser vor uns haben, so sieht man diesem Wasser nicht an, daß der Chemiker in die Lage kommt, dieses Wasser zu scheiden in Wasserstoff und Sauerstoff. Wasser ist flüssig, Wasser brennt nicht. Der Wasserstoff, den der Chemiker abscheidet, ist ein Gas, er brennt, er ist etwas ganz anderes. Das ist dasjenige, was ich zum Vergleich heranziehen möchte für einen Vorgang des geistigen Lebens, den ich gleich erörtern will. Wenn wir den Menschen im gewöhnlichen Leben vor uns haben, so haben wir in ihm vereinigt das Geistig-Seelische und das Leiblich-Physische, wie wir im Wasser vereinigt haben den Wasserstoff und den Sauerstoff. In dem, was ich nennen möchte ›geistige Chemie‹, obliegt uns, das Geistig-Seelische abzutrennen von dem Leiblich-Physischen, wie auf physischem Gebiet der Chemiker abtrennt den Wasserstoff vom Wasser. Und es ist nur begreiflich, daß man ebensowenig aus der Betrachtung des gewöhnlichen Menschen eine Anschauung gewinnen kann über das Wesen des Geistig-Seelischen, wie man durch Anschauung des Wassers eine Ansicht gewinnen kann über das Wesen des Wasserstoffes.« – Rudolf Steiner