Kein Land in der Welt hat in 2016 mehr Waren und Dienstleistungen ins Ausland exportiert als Deutschland. Das wäre unproblematisch, wären in gleicher Höhe auch Waren und Dienstleistungen importiert worden. Deutschland ist aber nicht nur seit Jahren Export-Weltmeister, sondern auch Exportüberschuss-Weltmeister. Solche Überschüsse sind nur möglich, wenn das Ausland sich entsprechend verschuldet bzw. Inländer immer mehr Kapital im Ausland anlegen. Ein Blick in die Zahlungsbilanzstatistik der Deutschen Bundesbank zeigt, dass die Nettoauslandsvermögen zwischen 2004 und 2016 sich etwa versiebzehnfacht haben. Die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigenstunde hat sich in den letzten 25 Jahren kontinuierlich erhöht. Die Reallöhne hingegen sind, wie die beigefügte Grafik zeigt, bis 2010 gefallen. Seit 2014 steigen sie wieder stärker. Dennoch zeigt dieses deutlich, dass die Erwerbstätigen in Deutschland nicht an der gestiegenen Produktivität partizipieren konnten.