Als ich vor einiger Zeit Karl-Martin Dietz fragte, wann er denn endlich wieder etwas für uns schreiben werde, erwiderte er scherzhaft: »Wenn die Drei endlich mein letztes Buch bespricht!« Diese Schuld tragen wir nunmehr ab, und zwar in einem Heft, für das der Titel dieses Buchs als alternatives Motto dienen könnte: ›Wie Menschen frei werden‹. So fragt Klaus Herbig, wie man als Psychotherapeut zu einer Wirksamkeit findet, die nicht von der Umsetzung überkommener Lehrmeinungen und bewährter Methoden, sondern von unverstellter Wahrnehmung des Klienten und den eigenen, schöpferischen Intuitionen geprägt ist. Martina Maria Sam zeigt in einem grundsätzlichen Beitrag, wie die innere Befreiung im Rahmen des anthroposophischen Schulungsweges erreicht werden kann: nämlich durch das selbstlose Einleben in ganz fremde, ja gegensätzliche Standpunkte, wie sie beispielhaft im Kreis der zwölf Weltanschauungen gegeben sind. Und Gunhild von Kries schildert anschließend, wie eine solche selbstlose Offenheit dazu befähigen kann, den umgekehrten Zeitstrom zu erleben und Zukunftskräfte in sich aufzunehmen.