Artikel von Johannes Schneider
Franz Kafka trifft Rudolf Steiner
Georg Bendemann, Joseph K., Gregor Samsa und wie die Figuren Kafkas alle heißen – fast allen ist in groben Zügen eines gemeinsam: Sie haben ein existenziell problematisches Verhältnis zu der sie umgebenden Welt und damit zu sich selbst und scheitern zwangsläufig bei dem Versuch, dieses Problemverhältnis zu überwinden. Mehr noch: Die Überwindungsversuche enden fast ausschließlich letal. Weshalb? Und vor allem: Warum lässt uns Lesende diese unentrinnbare Dekonstruktion1 jeder Lebensfähigkeit so erschüttert dastehen? Und als vielleicht wichtigste Frage: Haben wir etwas davon, etwas Positives, einen Entwicklungsanstoß vielleicht? Warum lässt uns der »Dunkelmann« Kafka nicht los? Oder faszinieren uns nur die gezeigten seelischen Abgründe, die Lust am kultivierten Scheitern?