»Der Mondnacht Zaubersegen / im weichen Winde weht ...«

Vor 100 Jahren erschienen Manfred Kybers ›Märchen‹

»… und auf waldwilden Wegen / das Märchen lautlos geht: // Blauaugen, kinderreine, / Blauaugen, lieb und fremd, / aus Spinnweb und Mondenscheine / ein Königshemd. // Ihr Haar von Gold gesponnen, / bis auf die Hüften rollt, / wie tausend sinkender Sonnen / verträumtes Dämmergold. // Blauaugen, kinderweiche, / sie tragen ein heilig Mal / aus heiligem Rätselreiche: / es war einmal …« Es muss ein beglückender Augenblick für den jungen Lyriker gewesen sein: Sein erstes Buch war gedruckt! Carl Manfred Kyber: ›Gedichte‹ (1902) hieß es, verlegt im Verlag von Hermann Seemann Nachfolger in Leipzig. Das oben zitierte Eingangsgedicht war ihm so wichtig, dass er es auch in seine zweite Gedichteausgabe ›Der Schmied vom Eiland‹ (1908) übernahm.

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die Drei 12, 2020

Menschsein in Zeiten der Pandemie