So eigentümlich es klingen mag: Schauspieler sind eigentlich Maler. Sie fertigen Portraits von Menschen an – Portraits von handelnden Menschen, wie Aristoteles sagen würde. Doch sind sie keine Maler, die ihre Bilder mit einem Pinsel auf eine Leinwand auftragen, vielmehr sind ihr Körper, ihre Stimme, die Zeit und der Raum ihr Pinsel und die Fantasie der Zuschauer ihre Leinwand. Und der Maler? Das ist der Schauspieler selbst. Er beobachtet feinfühlig, ob das, was er in die Luft zaubert, vom Publikum auch »gesehen« und erlebt werden kann, und ob es mit dem Ensemble zusammenklingt.