Elisabeth Vreede und die Spiritualisierung der Wissenschaft

Eine geistige Grundfrage, welche die Menschheit beschäftigt, seit sie sich ihrer selbst bewusst wird, ist die nach dem Zusammenhang der äußeren Wirklichkeit mit dem Moralischen. Hannah Arendt formulierte sie einmal so: »Könnte die Tätigkeit des Denkens als solche – die Gewohnheit, das, was immer sich gerade ereignen mag, ohne Berücksichtigung des spezifischen Inhalts und ganz unabhängig von den Ergebnissen zu erforschen und zu bedenken –, könnte diese Tätigkeit so beschaffen sein, dass sie die Menschen gegen das Unrecht-Tun ›konditioniert‹?«1 In Anlehnung an die Diktion Rudolf Steiners könnte sie so lauten: Wie kann das reine Denken als eine durch Übung erworbene Fähigkeit zur Grundlage des moralischen Handelns werden?

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