Artikel von Helmy Abouleish
Vor gut 60 Jahren verließ mein Vater Ibrahim Abouleish Ägypten, um in Europa zu studieren. Er verließ ein Land, in dem 18 Millionen Menschen lebten, gute Bildung genossen und in dem es ein florierendes kulturelles Leben gab. Als er Ende der 1970er Jahre zurückkehrte, war in Ägypten von all dem kaum noch etwas zu spüren. Die Bevölkerung hatte sich beinahe verdoppelt. Die Wirtschaft und das soziale System kamen nicht mehr hinterher. Heutzutage sieht es noch schwieriger aus. Die gegenwärtige Situation Ägyptens erscheint auf den ersten Blick deprimierend und wenig hoffnungsvoll. Angefangen bei der stark bedrohten Umwelt, über die wirtschaftliche Abhängigkeit und politische Instabilität bis hin zum mangelhaften Bildungssystem und dem kaum zu findenden Raum für Geistesleben – Ägypten scheint in allen Bereichen ausgetrocknet wie die Wüste selber.