Die Rinder der Hamar sind schön – und ihre Schönheit ist wahr. Silberbeiges, hellbraunes, sandfarbenes, erdrotes Fell, manchmal gesprenkelt in schwarz. Es ist sauber, kurz, weich. Die Hamar verzieren ihre Tiere mit Schmucknarben, in einfacher Ornamentik. Und wenn einige von ihnen dich streifen, auf der Straße, an einem Engpass dir näher kommen: Hab keine Angst. Die ist nicht nötig. Im Staub der Erde, im Lehm ihrer Hütten, im Kuhdung auf dem Boden wirken die Hamar im Reinen mit sich. Warme Sonne, trockene Erde, die Weite – nicht der Welt, aber ihres Landes – steht in den Gesichtern. Der Gesang der Männer ist tiefdunkel und sanft. Sie wissen, wer sie sind. Am ausgetrockneten Flusslauf haben sie Wasserlöcher gegraben, um sich und ihr Vieh zu tränken. Am Morgen und am Abend kommen sie dorthin, waschen sich und ihre Kinder, schöpfen den Kühen den ausgehöhlten Baumstamm mit frischem Wasser voll. Die Bienen im Wasserloch sind keine Bedrohung für sie. Und sie nehmen sich die Zeit, dort zu verweilen in den langen Schatten der Abendsonne. Der Schwiegervater der jungen Mutter kommt dazu und fragt belustigt, wie die Ferenji, die Fremden, die Weißen hierher kommen. Ich deute auf den Himmel, wir sind vom Himmel gefallen. Darauf ertönt dieser Hamar-Verwunderungslaut, der leicht und staunend, aber doch kräftig und anwesend klingt. Der Alte lacht.