Artikel von Ernst-Christian Demisch
Zum 130. Geburtstag des Kaspar Hauser-Forscher Hermann Pies (1888-1983)
Am 8. Januar 2018 gedachte ein kleiner Kreis von Menschen des 130. Geburtstages von Hermann Pies. Er hat leider nicht, wie angestrebt, die Neuausgabe seiner acht Werke, die zwischen 1924 und 1973 erschienen, zum Kaspar Hauser-Fall erleben können. Er verstarb hochbetagt mit über 95 Jahren, bis zuletzt überaus engagiert, ohne vorherige Anzeichen von Schwäche, wie sein letztes Interview im Juni 1983 mit Taja Gut zeigte. So blieb es bei den ersten zwei von fünf Bänden, die 1985 und 1987 im Urachhaus-Verlag erschienen. In dem letzten von ihm selbst herausgegebenen Band: ›Kaspar Hauser – Fälschungen, Falschmeldungen und Tendenzberichte‹ (Ansbach 1973) schrieb Pies im Vorwort, wie es 1907/8 durch das als Fortsetzungsroman erschienene Buch von Jakob Wassermann ›Caspar Hauser oder die Trägheit des Herzens‹ zu seiner Motivation kam, sich für Kaspar Hauser einzusetzen: »Ich las und las alle mir erreichbaren Hauserbücher … Da wollte ich die Wahrheit wissen!«