Können wir das Weltgeschehen beeinflussen, oder sind wir zum tatenlosen Zuschauen verdammt? Die Antwort Rudolf Steiners darauf ist ebenso radikal wie den gängigen Vorstellungen zuwiderlaufend: Der Einfluss, den wir nehmen können, ist kein politisch-sozialer oder ökonomischer, wie man heute meistens glaubt, sondern unser Einfluss liegt in unserem Denken. Nicht aber in dem, was wir denken, sondern in dem, wie wir es tun: Die zusammen mit unserer Geburt in die Erde hineingestorbenen Gedanken müssen dieser als ein Lebendiges wieder entrungen werden. – Angesichts des Erdengrabes, in das das Goetheanum in der Silvesternacht 1922/23 hineingesunken war, rang RudolfSteiner darum, dass dieses Alles-Entscheidende verstanden werde. Der vorliegende Artikel gilt der Darstellung dieses Ringens, dessen Notwendigkeit bis heute ungebrochen fortbesteht.