Artikel von Thomas Külken
Das »Ich« in seinem Verhältnis zu ICH und Ich
Der am 25. Oktober 1906 in Berlin von Rudolf Steiner gehaltene öffentliche Vortrag ›Blut ist ein ganz besonderer Saft‹ dürfte einen Jubel in der geistigen Welt ausgelöst haben. Denn er erscheint wie ein Meilenstein der Welt- und Menschheitsentwicklung. Dass dieser Vortrag bislang »auf Erden« ohne erkennbare Wirkung blieb, ist eine Menschheitstragik. Denn hier wird eine menschenkundliche Schlüsselidee ersten Ranges entwickelt. In ihr gründen auch die so maßgeblichen pädagogischen Ratschläge des Vortrages über ›Die Erziehung des Kindes vom Gesichtspunkt der Geisteswissenschaft‹. Alle drängenden Fragen der Gegenwart »werden hell und klar, wenn wir das, was als geistige Wesenheit hinter dem Blute liegt, kennen«.
Der folgende Beitrag lenkt den Blick auf das Mysterium der Materie. Diese lässt sich erst verstehen, wenn der Leibbegriff richtig gebildet wird. Draußen in der Welt sehen wir keine Materie, sondern nur Erscheinungen, die wir gewohnt sind, als »materiell« zu bezeichnen; sie hängen geistig jedoch mit dem zusammen, was wir selbst sind. Die Materie hingegen ist eine geistige Tatsache, die wir nur seelisch-innerlich in unserem Leibe aufsuchen können.