Artikel von Johannes Kiersch
Die Redaktion im Gespräch mit Johannes Kiersch und Günter Röschert
»... Es könnte aber nun sein, dass es dialektische Verhältnisse gibt, wo die Synthese nicht möglich ist oder wo ein Verzicht auf die Synthese stattfinden muss so, dass die beiden Aussagen, die einander gegenüberstehen, in dem Spannungsverhältnis stehen bleiben und dass in dem Spannungsverhältnis das eigentlich Wesentliche zu finden ist, ohne dass man eine Synthese konstruiert.« (Günter Röschert)
Perspektiven für den Umgang mit Grundlagentexten
Waldorfpädagogik und die ihr zugrunde liegende Anthroposophie Steiners sind bis heute umstrittene, oft auch emotional belastete Spezialbereiche akademischer Forschung geblieben. Ernst-Christian Demisch, Christa Greshake-Ebding, Johannes Kiersch, Martin Schlüter und Gerhard Stöcker vom Institut für Waldorfpädagogik in Witten/Ruhr zeichnen für die Herausgabe eines Sammelbandes verantwortlich, der dazu beitragen möchte, die vorurteilslose und um Fairness bemühte Art der Diskussion, die sich inzwischen bei maßgeblichen Fachleuten abzeichnet,1 auf eine breitere Grundlage zu stellen. Im Hinblick darauf haben sie während der letzten beiden Jahre einen Studienkreis betrieben, der Möglichkeiten eines innovativen Umgangs mit Texten Steiners erwogen und erprobt hat. Wir drucken hier die grundlegende Einleitung von Johannes Kiersch ab, die aus unserer Sicht wesentliche methodische Gesichtspunkte für eine zeitgemäße Steiner Forschung in die Diskussion bringen kann. Das Erscheinen des Bandes ist für Ostern mit dem Titel Steiner neu lesen. Perspektiven für den Umgang mit Grundlagentexten der Waldorfpädagogik (Peter Lang Verlag) angekündigt. Er versammelt Beiträge aus diesem Studienkreis, ergänzt durch einige wichtige Texte aus anderen Zusammenhängen (zum Teil aus dieser Zeitschrift stammend),2 die spezielle Aspekte des Themas behandeln.