Artikel von Monika Philippi
In einem Regal, weit hinten in den Tiefen des Archivs hängt, zwischen vielen Portraits Rudolf Steiners und anderen Zeugnissen der Malerei, eine große gerahmte Radierung. Denkbar schlicht ist der mittelbraune Holzrahmen – an manchen Stellen angeschlagen, jedoch liebevoll ausgebessert. Das wellige, etwas grobe Papier zeigt Spuren, die wohl der Zahn der Zeit hinterlassen hat; sodass sich ein Gefühl der Erleichterung einstellt, es nunmehr hinter Glas gut aufgehoben zu sehen.
In der Sakristei der Christengemeinschaft in Bristol (Großbritannien) hingen jahrelang zwei Briefe Rudolf Steiners, die dem Archiv bisher unbekannt waren. Ein umzugsbedingter Ortswechsel hat sie nun wieder in das Bewusstsein ihrer Besitzer gebracht. Der Geistesgegenwart und dem Engagement eines Besuchers der neuen Räumlichkeiten, dem emeritierten Priester der Christengemeinschaft John Baum, verdankt nun das Archiv den Neuzugang dieser Briefe. Gerichtet sind sie an Millicent Mackenzie, eine der wichtigsten Initiatorinnen der Steinerschen Pädagogik im Vereinigten Königreich.