Der Filmemacher Rüdiger Sünner ist erfreut, dass wir trotz des extrem heißen Septembertags »zur Gottessuche« in die Berliner Urania gekommen sind. Kurz spricht er seine letzten Filme an: über Joseph Beuys, Paul Celan und jetzt Rainer Maria Rilke, alle drei sehr spirituelle Persönlichkeiten. Ihre Suche galt dem göttlichen Funken in der Welt. Sünner erzählt, wie er Rilke erst in den letzten zehn Jahren wirklich kennenlernte, obwohl schon sein Vater ihm Rilkes Gedichte vermittelt hatte. Das Dorf Raron im schweizerischen Wallis, wo Rilke begraben liegt, habe er als magischen Ort empfunden. Dort, im Rilkemuseum, wurde sein Film ›Engel über Europa. Rilke als Gottsucher‹ – der bisher einzige Film über den Dichter – zuerst gezeigt.