Artikel von Hans-Jürgen Scheurle
Neue Versuche zur Willensfreiheit
Lässt das Gehirn Willensfreiheit zu oder sind wir vom Gehirn gesteuert? Ist das menschliche Handeln dem Zufall überlassen oder ist der Mensch frei, über sein Tun und Lassen zu entscheiden? Dieser Fragekomplex ist durch neue Experimente einer Arbeitsgruppe an der Berliner Charité um eine interessante Variante bereichert worden. Die Versuche zeigen, dass man sowohl fest geplante als auch unwillkürlich impulsive Handlungen unterlassen kann, wenn vor dem Vollzug noch mindestens 1/5 Sekunde Zeit bleibt. Es gibt somit eine Freiheit des negativen Handelns oder Unterlassens. Ist allerdings dieser Zeitpunkt überschritten, gibt es kein Zurück mehr (»Point of No Return«).
Zu ›Der Punkt ohne Wiederkehr‹ von Hans-Jürgen Scheurle in die Drei 5/2017