Enno Schmidts Engagement für das Grundeinkommen orientiert sich sehr konkret am Menschen. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass ihm auf die recht abstrakte Themenformulierung »Der positive und unbefangene Blick auf den Menschen als Grundlage für die Einführung eines Grundeinkommens« zunächst nichts einfallen wollte. Erst auf die ihn tatsächlich betreffende Frage mochte er reagieren. Seine Antwort ist dann zur flammenden Rede angeschwollen, in der er nicht einfach irgendetwas propagiert, sondern zur grundsätzlichen Sinnesänderung aufruft. Dabei wird deutlich, dass ihm das Grundeinkommen weder Meinungssache ist noch Gegenstand einer Diskussion, in der es um »richtig« oder »falsch« geht. Es ist ihm Ausdruck eines sozialen Prozesses, der in der existenziellen Auseinandersetzung mit dieser Idee stattfindet. – Dies ist die Rede eines Künstlers in Aktion, der sich längst von der transzendierenden Fläche des gemalten Bildes und dem Zeit-Räumlichen der plastischen Kunstinstallation im Kunstbetrieb verabschiedet und ganz dem Inaugurieren und der Moderation sozialplastischer Prozesse verschrieben hat. So ist seine Antwort quasi zum performativen Akt geworden, der Grundfragen des Menschseins im konkreten Geschehen auslotet und in Aktion bringt.