Wie verfilmt man das Leben einer Philosophin? Es ist ja wesentlich durch Geistestaten charakterisiert. Eine ähnliche Problemlage wie die filmische Biographie von Hannah Arendt lässt sich jetzt besichtigen: ›Lou Andreas-Salomé‹ unter der Regie von Cordula Kablitz-Post. Das macht den Film vorab bemerkenswert. Ein zweiter Aspekt ist die Motivlage: Während Hannah Arendt durchaus eine Renaissance erfuhr, und dies nicht nur durch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten, der sie gern zitiert, ist Lou Andreas-Salomé, eine große Unbekannte, höchstens noch in sehr gut sortierten bürgerlichen Bildungshaushalten präsent.