›ALLES IN ALLEM. Die Gedankenwelt des mystischen Philosophen Jacob Böhme‹ lautet der Titel der Ausstellung, welche die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in der wiederaufgebauten Schlosskapelle des Residenzschlosses zeigen, die damit erstmals museal genutzt wird. Die Ausstellung ist auch ein Beitrag zum Lutherjahr 2017, denn der aus der Oberlausitz stammende Jakob Böhme (1575–1624) war ein – wenn auch kritisch denkender – Lutheraner. Wie viele seiner Zeitgenossen sah er die Notwendigkeit, die Idee der Reformation zu erneuern. Der sich entwickelnde Materialismus brachte einschneidende naturwissenschaftliche Erkenntnisse hervor. Gegen den harten Widerstand der katholischen Kirche löste das heliozentrische das geozentrische Weltbild ab und im Jahre 1600 wurde Giordano Bruno auf dem
Scheiterhaufen verbrannt. Böhme sah jedoch keinen Widerspruch zwischen Naturwissenschaft und Religion, da er Naturerforschung mit Gotteserkenntnis zu verbinden suchte.