Das Denken als Raumfrage

Albertus Magnus und Joseph Beuys

Es liegt nicht unbedingt auf der Hand, einen Zusammenhang zwischen Albertus Magnus und Joseph Beuys herzustellen. Die Auseinandersetzung mit ihrem Wirken zeigt jedoch, dass beide in der Entwicklung menschlichen Denkens die entscheidende Notwendigkeit ihrer Zeit erkannten; der eine mit seiner Aristoteles-Rezeption und der andere mit seiner Kunst. In der abendländischen Geistesgeschichte wird immer wieder auf die Kraft des Denkens im Unterschied zum Inhalt des Denkens hingewiesen. Ihre gegenseitige Durchdringung ist nicht leicht zu durchschauen, doch bildet die Differenzierung beider Aspekte des Denkens eine entscheidende Grundlage für ein Verständnis, für einen Begriff des Menschen selbst. Wird im Denken eine gegebene Welt (nur) widergespiegelt oder wird die Welt durch das Denken der Menschen im weitesten Sinne hervorgebracht? Heutiges Weltverständnis ist weitgehend von einem mehr passiven Vorstellungsdenken geprägt, das den gegebenen äußeren Verhältnissen letzte Wirklichkeit zuschreibt. 

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Erschienen in



die Drei 7/8, 2015

Feldforschungen

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