Der Teepavillonbaum

Der plötzliche Regen hat uns an diesem eigentlich sonnigen Mainachmittag überrascht, sodass wir uns nach einem Unterstand umsahen. Ringsum sprie.ten zwar schon frische, hellgrüne Blättchen an den Birken und Buchen des Botanischen Gartens, waren aber noch lange nicht breit und flächig genug, um den Regen abzuhalten. Doch über und durch das maigrüne, flirrende Blätternetz hindurch ragten glänzende, regennasse Dachschindeln – eine kleine Kuppel? Aber mit einer nach oben ausgezogenen Spitze, wie ein halb aufgeklappter Regenschirm? Erst aus der Nähe sahen wir, wie dieses Dach sich an seinem unteren Ende an acht Zipfeln wieder schräg nach oben wandte – wie der hüpfende Rock eines tanzenden Kindes – und dass es wirklich fast nur ein Dach war: ein chinesischer Teepavillon ohne Wände auf acht zierlichen, dunkelrot gestrichenen Holzsäulen.

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die Drei 4, 2024

Vielfältiges, fortgesetzt