Die doppelte Wesensgliederkonfiguration des Menschen

Zum 100. Geburtstag des ›Heilpädagogischen Kurses‹

Die anthroposophische Bewegung ist in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten an lauter 100-Jahres-Feiern vorbei geeilt. Dabei sind insbesondere die Höhepunkte in der Tätigkeit Rudolf Steiners als in die Öffentlichkeit hineinwirkender Forscher aus Hintergründen von herausragender Bedeutung zu nennen, die noch für Jahrhunderte Wegmarken setzen werden. Nach 100 Jahren ist es aber an der Zeit, sich auch die Frage zu stellen, inwiefern solche Forschungsergebnisse durch jene Menschen, die mit ihnen arbeiten, bereits zu sozial wirksamen Kräften geworden sind.  Diese Frage stellt sich in besonderem Maße für den ›Heilpädagogischen Kurs‹. Denn dieser wurde Ende Juni bis Anfang Juli 1924 vor einem von Steiner persönlich ausgewählten Kreis von bloß einundzwanzig Personen gehalten.

Leicht könnte da die Frage aufkommen, ob ein solcher Fachkurs außerhalb seines Bereichs eines Gedenkens bedarf. Eine Besonderheit ist, dass Rudolf Steiner im Zusammenhang mit seiner Wandtafelzeichnung zum fünften Vortrag zu einer ihn sehr befriedigenden Formulierung der Tätigkeit des Ich innerhalb des Wesensglieder-Gefüges kam, sodass er hinterher Eugen Kolisko, den anwesenden Schularzt der ersten Waldorfschule, an den Arm fasste und, auf diese Zeichnung deutend, mit Betonung auf jeder Silbe sprach: »Ist das nicht schön?

Artikel teilen

Erschienen in



die Drei 6, 2024

Bewusstsein der Seele