Die Zwölfheit des Tierkreises beschäftigt die Menschen seit alters her, sei es als konkrete Sternbilder am Himmel, sei es als differenzierte makrokosmische Kraftwirkung auf den Mikrokosmos Mensch, seinen Leib und sein Leben. Die mythischen Bilder wurden zu Zeichen kondensiert und regten vielfach Künstler an, sie zu gestalten. So auch die Textilgestalterin und Maltherapeutin Angela Vogt-Burgdorfer aus Zürich. In ihren Seidenapplikationen gestaltet sie, angeregt durch die Anthroposophie, innerlich erfahrene Kräftewirkungen zu zeichenhaften Bildern. Dabei wirken geometrische Formen, farbige Klänge und bewegende Kräfte auf jeweils spezifische Weise zusammen, das Verhältnis von Zentrum und Peripherie immer wieder neu ergreifend. Die stark auf Licht reagierende farbige Seide bezieht auf geheimnisvolle Weise den Raum mit ein, was in der Reproduktion kaum wiedergegeben werden kann. – Beginnend mit dem Widder im April werden die Tierkreisbilder von Angela Vogt-Burgdorfer – jeweils mit einem spruchartigen Text von ihr – die Drei nun ein Jahr lang begleiten. Richard Baumann1 stellt die Künstlerin und ihre Arbeitsweise im folgenden Gespräch vor.