Eine Freistätte der Wissenschaft und des Friedens

800 Jahre Universität Padua

In diesem Jahr wird die Universität Padua 800 Jahre alt. Auch Goethe hat sie besucht und davon berichtet. In seinem ›Faust‹ heißt es vom verstorbenen Mann Marthe Schwerdtleins: »Er liegt in Padua begraben …«. Das war für mich der erste Bezug, seltsam in seiner Fremdheit und daher seit der Schulzeit nicht vergessen. Als vorbereitende Lektüre für einen Besuch der Universität Padua war nur antiquarisch ein deutschsprachiges Buch zu finden. Hier lese ich, wie im Jahr 1222 unzufriedene Studenten und Professoren aus Bologna Asyl in Padua suchten, das bekannt war für den Freisinn seiner Bürger, und dort am Michaelitag, dem 29. September 1222 eine neue Universität gründeten – die dritte in Italien. Schon vorher gab es hier Kirchen- und Rechtsschulen, aber auch Schulen zum Studium der Freien Künste. Paduas neue Universität entwickelte sich trotz mancher Hindernisse schnell, zunächst unter studentischer Selbstverwaltung, und wurde von den Bürgern, den Bischöfen und den Fürsten von Carrara protegiert.

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Erschienen in



die Drei 4, 2022

West-östliche Meditationen