»Er ist mir vil zu küne«

Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521

Im Jahr 2021 begehen wir das 500. Jubiläum des Reichstags zu Worms, auf dem Martin Luther seine in Thesen und Büchern geäußerten Gedanken vor dem jungen, neugewählten Kaiser Karl V. verteidigen sollte. Eigentlich legte der Kaiser keinen Wert darauf und würde ihn auch ungehört mit der Reichsacht belegt haben. Da er aber Luthers Landesvater, Kurfürst Friedrich den Weisen, sehr schätzte, konnte dieser ihn überzeugen, dass Luther vor einer Verurteilung wenigstens angehört werden müsse. In Worms nahe dem Dom befindet sich eine Lutherstatue im Gedenken an dieses historische Datum. An und für sich war meine Reise 1993 dorthin eine Spurensuche zum Nibelungenlied: Worms als Stadt der Nibelungen und Burgunder! 401 n. Chr. hatten letztere, von Osten kommend, den Rhein überschritten. Die Römer erlaubten ihnen, zeitweise hier zu siedeln, aber im Jahre 436 mussten sie weiterziehen, bis in die Gegend des heutigen Frankreich.1 Mehr als 1.000 Jahre später kam nun der mächtigste Kaiser des Abendlandes nach Worms: Karl V. – ein Burgunder! Und gleichzeitig trat Luther auf, um die Freiheit des Gewissens anzumahnen.

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die Drei 3, 2021

Angstfrei leben, geistbewusst handeln