Es ist die fünfte Premiere eines Rüdiger-Sünner-Films in der Urania, an diesem 28. Februar 2017. Zahlreiche Besucher sind gekommen. Aber wer weiß wirklich etwas von Paul Celan? Bevor der Film beginnt, spricht Sünner als Regisseur ein paar einleitende Worte. Vor fünf Jahren habe er zum ersten Mal die Idee gehabt, dem Dichter ein Denkmal zu setzen. Es sei dies einer seiner persönlichsten Filme geworden, an den er sich anfangs, wegen der Dunkelheit von Celans Leben und Werk, kaum herangewagt habe. Doch dann begegnete ihm die Kabbala, die jüdische Geheimlehre, und diese sei ihm zum Schlüssel für Celan geworden – und zum zweiten Erzählstrang des Films. Es wird dunkel im Saal. Zuerst erscheint auf der Leinwand ein Motto von Franz Kafka: »Wenn auch keine Erlösung kommt, so will ich doch jeden Augenblick ihrer würdig sein.«