Identitäre Anthroposophie

Was in der Anthroposophischen Bewegung leider vorgeht

Innerhalb der anthroposophischen Presse­landschaft nimmt das von der Initiative ›Entwicklungsrichtung Anthroposophie‹ herausge­gebene ›Ein Nachrichtenblatt‹ eine eigentüm­liche Stellung ein. Die als elektronische Datei verschickte Zeitschrift wurde 2011 ins Leben ge­rufen, nachdem die Herausgeber der Wochenschrift ›Das Goetheanum‹ verkündet hatten, dass die Nachrichten für Mitglieder – bekannt als: ›Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht‹ – nicht mehr als wöchentliche Beilage erscheinen, sondern in den öffentlichen Teil integriert werden sollten. Damit war nach Auffassung der Initiatoren eine spezifische Korrespondenz für Mitglieder, wie sie von Rudolf Steiner angeregt worden war, nicht mehr gegeben. Dass die Wochenschrift überwiegend von Mitgliedern gelesen wird und umgekehrt ›Ein Nachrichtenblatt‹ auch von Nichtmitgliedern bezogen werden kann, hielt die Initiatoren nicht davon ab, zu erklären: »Wir setzen mit der damit gekennzeichneten Veröffentlichungsform ›spezifisch für Mitglieder‹ [...] an einer Arbeitsrichtung an, welche durch eine offizielle Mitgliederbeilage – gemeint ist die wöchentliche, nun in die Wochenschrift hineinfusionierte – nicht mehr betreut wird. Es ist nicht möglich, etwas zu konkurrenzieren, was nicht existiert.« Führt man sich überdies vor Augen, dass alle deutschsprachigen Landesgesellschaften eigene Mitteilungsblätter herausgeben und regelmäßig ›Anthroposophie weltweit‹ als internationales Nachrichtenblatt für Mitglieder der Wochenschrift beiliegt, drängt sich der Eindruck auf, hier werde weniger eine Lücke gefüllt als Haar­spalterei betrieben.

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die Drei 10, 2017

Anthroposophie und »offizielle« Wissenschaft