Paradies! Paradies?

August Macke zu Pandemie-Zeiten im Museum Wiesbaden

August Macke, am 3. Januar 1887 geboren, war in mehrfacher Hinsicht ein Ausnahmekünstler, der zu Unrecht oft im Schatten von Franz Marc, Wassily Kandinsky oder Paul Klee steht. Zum einen hat er schnell die akademische Kunst seiner Zeit überwunden und gehörte nach einem kurzen impressionistischen Zwischenspiel zur Speerspitze der Avantgarde. Er hat sich durch seine Pariser und Münchener Kollegen anregen lassen, aber bald seinen eigenen Stil gefunden – nicht zuletzt durch den räumlichen Abstand, den er gesucht hat: Nach nur zehn Monaten in der Gegend von München ist er im November 1910 in seine Heimatstadt Bonn zurückgekehrt, ohne jedoch seine Beziehungen zu den Freunden des ›Blauen Reiters‹, insbesondere zu Franz Marc, aufzugeben. Und vor allem: Er hat sich bis zu seinem frühen Soldatentod am 26. September 1914 einen weitgehenden Optimismus bewahrt, von dem sein nur zehnjähriges künstlerisches Schaffen getragen ist.

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Erschienen in



die Drei 12, 2020

Menschsein in Zeiten der Pandemie