»Wir können keinen einzigen Flüchtling mehr aufnehmen«, tönen unisono offizielle Stellen in der Türkei, wohl wissend, dass täglich weiter »irreguläre Einwanderung« stattfindet. Die Türkei wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, nach dem Zustrom syrischer Flüchtlinge jetzt womöglich Millionen Menschen aus Afghanistan aufzunehmen. Im Land leben offiziell bereits 4,6 Millionen Flüchtlinge, jüngst sprach der Präsident sogar von über fünf Millionen, das wären sechs Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Situation der Schutzsuchenden ist so uneinheitlich wie ihr Profil. Während syrische Geflüchtete, die weitaus größte Gruppe bisher, sich zunehmend integrieren, ist die Zukunft afghanischer Flüchtlinge ungewiss. Ebenso unklar ist, ob bereits 1,5 Millionen Afghanen im Land sind, wie die Opposition behauptet, oder doch »nur« rund 300.000, wie Präsident Erdoğan kürzlich sagte. Jedenfalls mauert die Türkei sich jetzt auch gen Osten ein.