»Wäre der Tag des Attentats von Sarajevo ein wenig anders verlaufen …«

Ruth Renée Reif im Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler

Am 28. Juni 1914 wurde in Sarajevo der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand ermordet. Einen Monat später begann der Erste Weltkrieg. 40 Staaten waren an ihm beteiligt und 17 Millionen Menschen fielen ihm zum Opfer. Für George F. Kennan war er die »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts«. Herfried Münkler sieht in ihm auch »das Laboratorium, in dem fast alles entwickelt worden ist, was in den Konflikten der folgenden Jahrzehnte eine Rolle spielen sollte«. In seiner umfassenden Darstellung Der große Krieg. Die Welt 1914-1918 (Rowohlt Verlag, Berlin 2013) schildert er eindrucksvoll, wie ein regionaler Konflikt in einer Folge von Zufällen und Fehlentscheidungen zum weltweiten Krieg eskalierte. Er zeigt, wie dieser Krieg Revolutionen auslöste, das Ende der Imperien besiegelte und die Machtverhältnisse der Welt veränderte. Vor allem aber warnt er, dass die Konstellationen, die in diesen Krieg geführt hätten, keineswegs überwunden seien.

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Erschienen in



die Drei 7/8, 2014

Was geht uns Sarajevo an?