Zu diesem Heft

Dass unsere Zeitschrift seit diesem Jahr nur noch alle zwei Monate erscheint, stößt bei unseren Leserinnen und Lesern überwiegend auf Zustimmung. Allerdings hat dieser neue Modus auch Nachteile. So erscheint das vorliegende Heft kurz nach der Bundestagswahl, musste aber schon vorher in Druck gehen. Wer die Ausführungen von Gerd Weidenhausen über ›Die Zuschauerdemokratie und ihre Akteure‹ liest, blickt deshalb bereits auf den Wahlkampf zurück, in dessen Endphase dieser Beitrag verfasst wurde. Die grundsätzlichen Fragen, die Weidenhausen bewegt, werden davon aber nicht berührt. Auch die Flutkatastrophe im Nordwesten Deutschlands, die Joachim von Königslöw in ›Vom Schicksal der Flüsse im Anthropozän‹ mit altersweisem Überblick betrachtet, verweist auf eine tiefgehende Krise, deren Bewältigung als Menschheitsaufgabe vor uns liegt. Ähnliches gilt für Sabine Adatepes bewegenden Bericht über die Lage der syrischen und afghanischen Flüchtlinge in der Türkei, der keineswegs als Kritik an diesem Land gemeint ist, sondern als Hinweis auf ein weitaus umfassenderes Problem.

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die Drei 5, 2021

Steigerungen und Polaritäten