Das stille Gewicht der Anführungszeichen

Zur vollständig revidierten Neuausgabe von Rudolf Steiner: ›Aus der Akasha-Chronik‹ (GA 11)

Der nun vollständig revidierte Band 11 der Gesamtausgabe enthält die frühen, von 1904 bis 1908 in der Zeitschrift ›Lucifer-Gnosis‹ veröffentlichen Aufsätze Rudolf Steiners zur Erdgeschichte und Vorgeschichte der Menschheit. Im Jahr 1939, also lang nach Steiners Tod, waren sie von Marie Steiner zu einem eigenständigen Band der Gesamtausgabe zusammengefasst, kommentarlos redigiert und mit Ergänzungen herausgegeben worden. Auch die späteren Herausgeber griffen bei Neuauflagen nach eigenem Ermessen stillschweigend in den Text ein. Jahrzehntelang bot die Gesamtausgabe damit ein Buch, das in scheinbar unbedeutenden Kleinigkeiten nicht mehr dem entsprach, was und wie Rudolf Steiner geschrieben hatte. Ist die Textgrundlage bei den vielen mündlichen Vorträgen wegen möglicher Hör-, Übertragungs- und Verständnisfehler mit einem unvermeidbaren Maß an Ungewissheiten belastet, so bieten die schriftlichen Texte wie dieser eine Verlässlichkeit, die in der Edition auch zur Geltung kommen muss. Das gilt nicht zuletzt deshalb, weil Rudolf Steiner ein Autor war, der seinen Texten peinlich genaue Sorgfalt zukommen ließ und der darauf baute, dass auch die Form seiner Aussagen – bis hin zu einem Satzzeichen – von Bedeutung für den Inhalt ist.

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