Der Tropen-Traum-Falter

Sie ist lang, die Nacht in der Hütte des Bergregenwaldes – je nach Wolken über elf Stunden lang, viel länger jedenfalls, als ein Mensch zum Schlafen braucht. Und sie ist dunkel, dunkler, als es das Wort für gewöhnlich meint, wenn man vielleicht den unbeleuchteten Garten vom hellen Wohnzimmer aus betrachtet. Denn trätenwir da hinaus, könnten wir durch entfernte Straßenlaternen oder die nächtlich erleuchteten Nachbarfenster uns doch problemlos orientieren. Die Dunkelheit aber in den tropischen Wäldern ist total. Keine Stadt erleuchtet von ferne die Wolken. Selbst wenn der Mond senkrecht herunterscheint, verschlucken die Bäume fast alles Licht. Wegen der zu Hause vergessenen Taschenlampe vermag nur eine flackernde Kerzenflamme mühsam das Dunkel zu verdrängen und den Weg zur Schlafkammer zu erleuchten, um eine eventuelle Korallenschlange oder eineebenfalls hochgiftige Lanzenotter vom alten Laub unterscheiden zu können.

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