Die Überwindung der Erwerbsarbeit - Oder: Wie wird die Volkswirtschaftslehre zur »praktischen Wissenschaft«? (4)

1. Betrachtung zum 3. Vortrag

Die Leiharbeit, die zu Recht als moderne Form der Sklaverei empfunden wird, deckt das prinzipielle Problem der modernen Erwerbsarbeit auf: dass die menschliche Arbeitskraft zur Ware gemacht wird. Dennoch muss in einer arbeitsteiligen Wirtschaft die Arbeit aus den Bereichen abgezogen werden, in denen zu viel produziert wird, um sie in die Bereiche umzulenken, die zu wenig produzieren. Doch dieses Problem lässt sich nicht durch den bloß organisierenden Geist lösen, sondern stellt uns vor die Frage: Wie kann die Volkswirtschaftslehre zur »praktischen Wissenschaft« werden? Hier geht Stephan Eisenhut grundsätzlich dem Rätsel von Theorie und Praxis nach und zeigt, wie unter den das heutige Wirtschaftsleben prägenden Denkrichtungen des Liberalismus, Sozialismus und der katholischen Soziallehre der Egoismus letztlich immer mächtiger wird. Auf dieser Grundlage soll in einem zukünftigen Beitrag untersucht werden, wie Rudolf Steiner die Entwicklung der Arbeit und des Rechtes unter menschenkundlichen Gesichtspunkten erfasst und dadurch ein völlig neues Verständnis dieser Gebiete ermöglicht.

Rubrik: Serie
- (4. Betrachtung - 3. Vortrag)

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