Leidenschaftliches Problemlösen

Der Künstler und Sozialgestalter Michael Wilhelmi

Als ich Michael Wilhelmi zum ersten Mal wahrnahm, das war irgendwann nach der Jahrtausendwende im Berliner Johanneszweig, wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, er könne etwas mit Kunst zu tun haben. Auf mich wirkte er ausgesprochen kopflastig und eher trocken als sinnlich. Ein langer, hagerer Mensch von umfangreichen anthroposophischen Kenntnissen, sehr engagiert auf verschiedenen Ebenen, der zu einem angesprochenen Problem schon Antworten suchte, noch bevor es sich ganz dargestellt hatte. Ein Praktiker und immer hilfsbereit. Erst viel später sah ich einen hellen, bearbeiteten und sorgsam polierten Granitblock von organischer Form im langen Flur der Kreuzberger Erzieherfachschule stehen, die er mitbegründet hatte und in die der Johanneszweig inzwischen umgezogen war. Da stutzte ich. Etwas später tauchte eine schöne kleine Bronze im Foyer des Rudolf Steiner Hauses in Berlin auf. »Die ist von Herrn Wilhelmi«, sagte mir jemand. Da hatte ich schon begonnen, mich für seine Arbeiten zu interessieren.

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