Im Lutherjahr 2017 wurde viel über Martin Luther und den Thesenanschlag gesprochen, auch viel Unwesentliches. Denn es war ja nicht das Anschlagen der Thesen wichtig, sondern ihr Inhalt, der den Nerv der Zeit vor 500 Jahren traf. Über Philipp Melanchthon (1497–1560) jedoch sprach kaum einer. Wie so oft, auch während seines Lebens, stand er – der äußerlich zart, klein und unscheinbar war – im Schatten Luthers, obwohl ohne ihn die Reformation kaum möglich gewesen wäre.