Wahlfieber? Nein danke!

Eine Betrachtung zur Bundestagswahl und darüber hinaus

An anderer Stelle wurde schon erwähnt, wie oft in Schlagzeilen die Begriffe Fieber und Angst erscheinen und die Öffentlichkeit dadurch unterschwellig beeinflusst wird. Vor Wahlen wird durch eine starke Personalisierung, Massenkundgebunden, prägnante Slogans usw. tatsächlich eine Art »Fieber« erzeugt. Neue Versprechungen und (Schein-)Hoffnungen beleben dann die Politik. Andererseits kann das Pochen auf die Qualitäten des Gewohnten durchaus als ein Schüren von Angst verstanden werden. Schon auf Konrad Adenauers Wahlplakaten hieß es: »Keine Experimente«. Die Kanzlerin liegt mit ihrem »Weiter so« und der Behauptung »Deutschland geht es gut« auf der gleichen Linie. Allerdings kontrastiert der oft wiederholte Verweis auf ihre vermeintlichen Qualitäten mit den konkreten Ergebnissen ihrer Regierungszeit – wie Spreizung der Einkommen, Rechtspopulismus, eine gescheiterte Klimapolitik, die Kritik an Deutschlands Exportüberschüssen etc. Trotzden scheint die Kanzlerin auf viele Wähler immer noch überzeugend zu wirken. Wer sich die deutschen Wahlergebnisse der letzten 30 Jahre und deren Folgen anschaut, bemerkt aber auch, dass es fast bedeutungslos war, wer gewonnen hatte, denn alle mit der Regierung betrauten Parteien haben neoliberale Politik betrieben und dabei an Profil eingebüßt.

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