Zu SKA Bd. 6: ›Theosophie – Anthroposophie‹
Christian Clement bleibt seinem Fahrplan treu. Ende 2016 legte er Band 6 der kritischen Ausgabe von Rudolf Steiners Schriften vor, der die ›Theosophie‹ und das Fragment ›Anthroposophie‹ aus dem Jahre 1910 enthält, wie immer mit sauber dokumentierter Textentwicklung, einer 126-seitigen Einleitung und ca. 100 Seiten Stellenkommentaren. Ein Vorwort des schwedischen Esoterik-Forschers Egil Asprem eröffnet die Ausgabe.
Zukunftsbilder junger Ägypter
»Träume mit mir von einem Morgen, das kommen wird, und wenn es nicht kommt, werden wir es uns selbst holen. Wir versuchen die ersten Schritte auf unserem Weg, viele Schritte führen uns schließlich zu unserem Traum. Wie oft wir auch fallen, wir werden wieder aufstehen können.« Dieser schlichte, naiv anmutende Liedtext wurde nach seiner ersten Veröffentlichung 2008 rasch zum Inbegriff der Zukunftssehnsüchte der jungen, gebildeten Generation in Ägypten. Während der Revolutionswochen 2011 gehörte das Lied mit der sanft schwingenden Melodie auf dem Tahrirplatz in Kairo zu einem der am meisten gespielten Musikstücke und machte seinen Schöpfer Hamza Namira zur Stimme der Protestbewegung. Seit einigen Jahren in den staatlichen Medien verboten, kann man es heute nur noch gelegentlich im öffentlichen Raum hören, nostalgische Erinnerungen auslösend. »Träume mit mir von einem Morgen …« – was bedeutet das im Jahr 2017?
Rudolf Steiners Auffassung der Evolution von Mensch und Tier I
Vor einiger Zeit veröffentlichte Wolfgang Schad in dieser Zeitschrift eine Kritik meines Buches ›Evolution im Doppelstrom der Zeit‹, die eine längere Debatte auslöste. Die eigentliche Frage – ob der Mensch als Ziel der Evolution angesehen werden kann oder ob diese, wie Schad schrieb, ein »Lernen an der Erde mit offenem Ausgang« war – blieb dabei jedoch unbeantwortet. Heute möchte ich diese Frage wieder aufgreifen, und zwar mit einer Darstellung von Rudolf Steiners Auffassung der Evolution von Mensch und Tier, die hier in ihren Grundzügen skizziert wird. In einem weiteren Artikel werde ich verschiedene Zugänge zu dieser geisteswissenschaftlichen Sicht der Evolution darlegen. Insgesamt hoffe ich, damit einen konstruktiven Beitrag zur Diskussion über die anthroposophische Evolutionsauffassung
geben zu können.
Zum Erscheinen einer korankritischen Streitschrift des deutsch-ägyptischen Politologen Hamed Abdel-Samad
Hamed Abdel-Samad ist einem breiteren Publikum durch seine zahlreichen Bücher und Auftritte in TV-Diskussionsrunden bekannt, in denen er seine kritische Haltung zum politischen Islam verteidigt. Als Sohn eines streng gläubigen sunnitischen Imams in Ägypten aufgewachsen, kam er Mitte der 1990er Jahre zum Studium nach Deutschland und absolvierte hier innerhalb weniger Jahre eine Konversion vom überzeugten Muslim, den die Freizügigkeit westlicher Gesellschaften zutiefst verunsicherte und in schwere Sinnkrisen stürzte, zu einem der profundesten Kritiker der islamischen Religion.
Zu Peter Handkes 75. Geburtstag
Peter Handke wird 75 Jahre alt. Wie kann das sein? Ist jemand mit 75 nicht schon sehr alt? Nicht Peter Handke. Er bleibt jung in seinen Werken, und wenn man ab und zu ein Bild von ihm sieht, in immer vorgeschritteneren Jahren, darf einen das nicht stören.
Dass er jung bleibt, bedeutet nicht, dass er etwa immer derselbe bleibt. Nein, er ist immer ein anderer, und keines seiner Werke gleicht einem vorherigen. Mit jedem Werk betritt er ein Gebiet, das er noch nicht kennt. Sein Alter zeigt sich höchstens als Zunahme an Weisheit.
Er hat viel veröffentlicht, und kaum jemand wird alles gelesen haben. Das erste, was ich vor vielen Jahren von ihm entdeckte, war ›Die Geschichte des Bleistifts‹ (1982). Ich empfand sie wie eine Offenbarung aus der Literatur, die einerseits real zur Erde gehört, aber als Kunst sich ins Übersinnliche schwingt – eine bezaubernde Welt zwischen Himmel und Erde, aus der man jedes Mal reich beschenkt zurückkehrt.
Simulation und Karikatur der Reinkarnation
Ich und Europa V
Ich bin im akademischen Jahr 2013/14 einer von 29 Kollegiaten des ›Studienkollegs zu Berlin‹ gewesen. Das Kolleg existierte von 2002 bis 2014, brachte zwölf Jahrgänge mit 407 Kollegiaten hervor – und endete mit meinem Jahrgang. Es wurde als Initiative der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Kooperation mit dem Wissenschaftskolleg zu Berlin und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt. Wer die Website des Studienkollegs besucht, der findet dort – inzwischen in Vergangenheitsform – formuliert, was dessen Absicht gewesen ist: »Ziel des Studienkollegs zu Berlin war es, dem europäischen Führungsnachwuchs für seine künftigen Aufgaben in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur und Verwaltung wichtige Kenntnisse über Ziele und Werte Europas mitzugeben. Es ermöglichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Europas Vielfalt im Kleinen zu erleben, und bot einen einzigartigen Raum, den eigenen Fragen an Europa nachzugehen – jenseits aller Fächer- und Ländergrenzen und Zwänge des universitären Betriebs.« Was wurde mir als »europäischem Führungsnachwuchs« über »Ziele und Werte Europas« mitgegeben? Und welchen »eigenen Fragen an Europa« bin ich nachgegangen?
Bildekräftearbeit als Untersuchungsmethode
L’idée de la Dreigliederung de l’organisme social et la problématique de la «pensée bourgeoise»
Vom Suchen und Finden bei Rudolf Steiner und anderswo
Auch wenn Rudolf Steiner eine eigentliche Atemschulung deutlich ablehnt, gibt er eine reichliche Anzahl von Übungen dazu. Wie ist das zu verstehen? Was kann man dabei erfahren? Und in welchem Verhältnis stehen diese Übungen zu anderen Traditionen sowie zur Eurythmie und den ihr innewohnenden besonderen Möglichkeiten der Atembewegung und -gestaltung?
Atemübungen spielen in vielen Meditations- und Körperschulungen eine wichtige Rolle. Der kontrollierende Umgang mit der Atmung kann eine starke Wirkung auf die Körperlichkeit wie auf das seelische Befinden haben. Von Krankenkassenprogrammen gegen Rückenschmerzen oder erhöhten Blutdruck, zur Regeneration und zum Stressabbau bis zu diversen alternativen Atemtherapieverfahren sind Atemübungen deshalb heute integraler Bestandteil eines bewussten Umgangs mit der eigenen Leiblichkeit. Auch in so gut wie jeder Meditationsschule gibt es ein Kapitel zur Atmung.
Zu ›Soziale Zukunft: Das Bedingungslose Grundeinkommen‹
»Wie wollen wir künftig miteinander leben und arbeiten?« – so regt ein neuer Sammelband aus dem Verlag Freies Geistesleben auf seinem Buchrücken den Leser zu einer vertieften Betrachtung der Thematik des Bedingungslosen Grundeinkommens an. Der Herausgeber Philip Kovce spricht in seinem kurzen Vorwort davon, dass die Debatte Åtüberraschende Übereinstimmungen ebenso bereithält wie ärgerliche Missverständnisse«. Ersteres kann jeder Leser nachvollziehen, doch worin die »ärgerlichen Missverständnisse« bestehen bleibt leider ungewiss, zumal auch die Befürworter in vieler Hinsicht verschiedene Modelle und Positionen vertreten. In alphabetischer Reihenfolge sind 30 Plädoyers von Autorinnen und Autoren veröffentlicht, 21 von Befürwortern und 9 von Kritikern des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE).
Unterwegs mit Edgar Harwardt, dem Gärtner von Stuttgart
Ich kam aus München, wo ich den mir schon ein wenig vertrauten Weg vom Hauptbahnhof zum Lenbachhaus gegangen bin – für mich das Museum von München. Mit Marc, Münter, Kandinsky und bayerischer Volkskunst im Hintergrund bin ich wieder mit der Beuys-Installation ›zeige deine Wunde‹ ins Gespräch gegangen, die einst aus dem Münchener Untergrund unter heftiger Anteilnahme nicht nur der Bajuwaren hierher aufgestiegen ist: Reinigung durch Tod und Auferstehung. Und ich stand dort auch vor der zum bundesrepublikanischen Mythos gewordenen Badewanne von Beuys, diesem Reinigungsinstrument, dessen Wunden er behandelt hat. – Der nächste Tag fand im Museum Brandhorst sein Zentrum, das in fantastischen Räumen Cy Twomblys Bilder zur Seeschlacht von Lepanto beherbergt, auf denen die leuchtenden Farben auf weißem oder türkisblauem Grund unaufhaltsam zerrinnen. Und seine auf riesigen Leinwänden geballten ›Gewitter der Rosen‹, die – darauf machte mich meine Begleiterin aufmerksam – mit den Farben der zwischen ihnen wandelnden Menschen wunderbar korrespondieren: »Auf einer fremden Erde / Zwischen Rosen und Schatten« (Ingeborg Bachmann). Dort saß ich auch lange im Museumsbistro, in ein bohrendes Gespräch vertieft – über Sinn und Möglichkeit, sich selbst zum Projekt zu machen, ohne seine Verantwortung für die Welt zu vernachlässigen.
Blicke sagen mehr als Worte
Ich und Europa VII
Zwei musikalische Reiseentdeckungen aus diesem und dem letzten Sommer stellen die Folie dar für aphoristische Fragen an Europa und Gedanken zu seiner Zukunft.
Zur Jakob-Böhme-Ausstellung in Dresden
›ALLES IN ALLEM. Die Gedankenwelt des mystischen Philosophen Jacob Böhme‹ lautet der Titel der Ausstellung, welche die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in der wiederaufgebauten Schlosskapelle des Residenzschlosses zeigen, die damit erstmals museal genutzt wird. Die Ausstellung ist auch ein Beitrag zum Lutherjahr 2017, denn der aus der Oberlausitz stammende Jakob Böhme (1575–1624) war ein – wenn auch kritisch denkender – Lutheraner. Wie viele seiner Zeitgenossen sah er die Notwendigkeit, die Idee der Reformation zu erneuern. Der sich entwickelnde Materialismus brachte einschneidende naturwissenschaftliche Erkenntnisse hervor. Gegen den harten Widerstand der katholischen Kirche löste das heliozentrische das geozentrische Weltbild ab und im Jahre 1600 wurde Giordano Bruno auf dem
Scheiterhaufen verbrannt. Böhme sah jedoch keinen Widerspruch zwischen Naturwissenschaft und Religion, da er Naturerforschung mit Gotteserkenntnis zu verbinden suchte.
›Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes‹ – Eine Ausstellung im Frankfurter Städel-Museum
Betritt man den durch geschickte Untergliederung erstaunlich groß wirkenden Ausstellungsraum, so stößt man zuerst auf das kleine farbige Blatt ›Buschrose mit Miniermotte, Larve und Puppe‹ von Maria Sibylla Merian: eine rosafarbene »Große hundertblätterichte Rose«, deren geöffnete oberste Blüte sich an einem nach rechts ausschwingenden Stängel nach links neigt. Auf diese hat die sie eine echte getrocknete Raupe geklebt. Eine weitere – jetzt gezeichnete – grüne Raupe kriecht auf einer der noch knospigen Blüten, eine dritte schaut mit ihrem schwarzen Köpfchen aus einer Blütenknospe, durch sie sich gerade gefressen hat, heraus. Auf dem Stiel eines nach rechts herunterhängenden Fiederblattes ist die kleine bräunliche Puppe zu erkennen – wie ein fein segmentierter »Dattelkern«, während ein geschlüpftes »Mottenvögelein« (Merians Worte!) oben auf der grossen Blüte sitzt, deren gelbliche Flügel mit dem Gold, das am Grunde eines nach außen gebogenen Blütenblattes sichtbar wird, korrespondieren. Von links kommt eine weitere Motte, die Flügel ausbreitend, angeflogen.
Øya – 77 Bilder von Hannes Weigert
77 Bilder in vier dreireihigen Blöcken, direkt unter dem Gipfel des Westtreppenhauses im Goetheanum, unterhalb des roten Fensters, im Dämmerlicht. 77 Bilder in (fast) gleichem Format. 77 Farbflächen, mal mehr, mal weniger differenziert. Verhaltene Grau-, Grün- und Rottöne dominieren. Manchmal kommt Weiß hinzu. Im Dämmerlicht des Treppenhauses wirken sie stumpf und transparent zugleich. Mal öffnen sie sich, mal verschließen sie sich – je nach den momentanen Lichtverhältnissen, aber auch je nachdem, wie ich gerade schaue. Mal mehr, mal weniger deutlich erkennt man einen Kopf. Oder das Fragment eines Kopfes, dessen ganzer Umriss nur zu erahnen ist – wie der ganze Mond angesichts der schmalen Sichel. Was man sieht (oder zu sehen meint), ist ein Hinterkopf, von schräg hinten »aufgenommen«, so dass sich ein meist nach rechts gerichtetes Profil gerade noch andeutet. Mal sitzt es fast mittig im Bild, mal mehr links, gelegentlich aber auch auch ganz nahe am rechten Bildrand. An weiteren Details sind höchstens
Ohren, manchmal noch Haare auszumachen. In die Augen kann man (fast) nie schauen. Die vier letzten Bilder scheinen den Kopf en face zu zeigen, doch das Antlitz bleibt leer.
»Wenn ich zum stillen Rat in meiner Brust / Entbiete die Erinn’rung alter Tage ...« Wenn man auf die Bühne geht, um ein Gedicht auswendig zu lernen, kann dabei nur ein Geschenk rauskommen: Ein Geschenk an die Menschen, das aus der Hochachtung für den Geist selbst stammt. Zu diesem Experiment lud der portugiesische Regisseur, Schauspieler und Leiter des ›Theatro National D. Maria II‹ Tiago Rodrigues im Rahmen des Weimarer Kunstfestes 2016 zehn Menschen ein.
Forum für Auszubildende & Studierende
Westliche Spiritualität und die Sinneswelt
Es wird berichtet, dass der Hl. Columban von Iona (521-597) immer wieder Orte in der Natur aufsuchte, wo er sich in Einklang mit Gott bringen konnte. Der Kontakt zu sich selbst und zu spirituellen Quellen wurde im frühen irisch-keltischen Christentum gerne im Freien, draussen in der Natur gesucht. Auch in der ›Vita Columbani‹, der Biografie Columbans des Jüngeren (Columban von Luxeuil, 540-615) oder in der Biografie des Hl. Gallus (550-640) heisst es, dass sich die iro-schottischen Mönche öfters für längere Zeiten in HoÅNhlen oder Wald-Einöden zurückzogen, um dort Kraft zu sammeln, sich und Gott in der Meditation zu finden und erneut inneren Anschluss an ihre Mission zu erfahren. Schon vor der Strömung des iro-schottischen Christentums im 5. bis 8. Jahrhundert, in der druidischen Kultur der Kelten, war diese Haltung selbstverständlich, aber noch weniger an Innerlichkeit gebunden. Der Geist war draussen in der Natur, in den Elementen gegenwärtig und wurde auch dort in den druidischen Gottesdiensten verehrt.
Ein Versuch, was Sozialkunst heute sein könnte
»Über die soziale Kunst lässt sich heute kaum schon Konkretes sagen, weil sie, sieht man von Ausnahmen wie Joseph Beuys ab, noch nicht einmal in Ansätzen realisiert wird.« Zu dieser Einschätzung kommt Diether Rudloff in seinem kenntnisreichen Werk ›Die Parabel der sieben Künste‹. Darin verweist er sie auf den Platz der größten aber auch fernsten Kunst in der von Rudolf Steiner gemeinten Menschheits- und Kulturentwicklung. Über diese soll der sich allerdings – ganz im Gegensatz zu den vielfältigen Äußerungen über Kunst – nur andeutungsweise geäußert haben. Generell gilt demnach, dass die Kunst der Zukunft als Mittler zwischen Wissenschaft und Natur ein ganz neues Reich schaffen wird: »das Reich des Sinnlichen im Gewande des Göttlichen«.
Vor gut 60 Jahren verließ mein Vater Ibrahim Abouleish Ägypten, um in Europa zu studieren. Er verließ ein Land, in dem 18 Millionen Menschen lebten, gute Bildung genossen und in dem es ein florierendes kulturelles Leben gab. Als er Ende der 1970er Jahre zurückkehrte, war in Ägypten von all dem kaum noch etwas zu spüren. Die Bevölkerung hatte sich beinahe verdoppelt. Die Wirtschaft und das soziale System kamen nicht mehr hinterher. Heutzutage sieht es noch schwieriger aus. Die gegenwärtige Situation Ägyptens erscheint auf den ersten Blick deprimierend und wenig hoffnungsvoll. Angefangen bei der stark bedrohten Umwelt, über die wirtschaftliche Abhängigkeit und politische Instabilität bis hin zum mangelhaften Bildungssystem und dem kaum zu findenden Raum für Geistesleben – Ägypten scheint in allen Bereichen ausgetrocknet wie die Wüste selber.
Donald Trump als Präsident
In dem angeblich schmutzigsten Wahlkampf der US-amerikanischen Geschichte hat entgegen allen Voraussagen ein milliardenschwerer politischer Aussenseiter und Quereinsteiger die Wahl zum Präsidentenamt gewonnen. Dieser Wahlsieg dürfte weder alleine der populistischen Stimmungsmache Trumps noch manipulativer russischer Einmischung von außen zu verdanken sein. Dennoch gilt: Mit dem Versprechen, Amerika »wieder groß« zu machen und der operettenhaften Selbstinszenierung als Volkstribun im unermüdlichen Kampf gegen die moralische und politische Verkommenheit des Washingtoner Polit- und Medienestablishments konnte Trump Stimmen bei genau jenen Wählerschichten gewinnen, die einmal das klassische Klientel der Demokratischen Partei gewesen waren.
Zur Ausstellung ›Tintoretto – A Star Was Born‹ im Wallraf-Richartz-Museum Köln
Venedig war eine der bevölkerungsreichsten Großstädte Europas, als Jacopo Robusti 1518 oder 1519 geboren wurde – als Sohn eines Färbers, daher sein Künstlername »Tintoretto« (»Färberlein«). Bereits 1538, also mit etwa 20 Jahren, war er ein ausgewiesener Meister mit eigener Werkstatt. Das war auch nötig, um sich gegen die allgegenwärtige Konkurrenz durchzusetzen, denn Venedig war ebenso eine der europäischen Hauptstädte der Kunst.
Neue Aspekte der Hirnforschung
Offenbarung und Auserwählung im jüdischen Selbstverständnis – I. Teil
»Das auserwählte Volk« – die Formulierung irritiert. Das ist verständlich. Wie und warum sollte einem bestimmten Volk ein Sonderstatus unter allen anderen Völkern zustehen? Bezieht sich nicht ein Begriff wie »Auserwählung« – sofern er überhaupt brauchbar und nicht abgelebter religiöser Aberglaube ist – bestenfalls auf Individuen, keineswegs auf ein Kollektiv? Sind nicht alle Menschen, wenn schon nicht »auserwählt«, so doch zumindest »berufen«? Und ist nicht, im christlichen Verständnis – und auch im islamischen – die Gottesgefolgschaft prinzipiell von jedem Volkszusammenhang längst losgelöst?