Heft 2, 2023
Schwerpunkt: Vom Konflikt zur Konferenz
Wissenschaft auf der einen und die Esoterik der Anthroposophie auf der anderen Seite sind keine Gegensätze, sofern man nicht die »Abstraktion« des eigenen Denkens in die goetheanistische Erkenntnispraxis Rudolf Steiners verlegt, um sie dann wieder aus ihr herauszulesen. Einer Haltung des Verzichtes auf vorausgesetzte Inhalte, deren Fürsprecher die von dem Begründer überlieferten Forschungsergebnisse lediglich als Aufforderung für Beobachtungs- und Erkenntnisanstrengungen verstehen, statt sie dogmatisch dem eigenen Denken zugrunde zu legen oder den wahrgenommenen Phänomenen als Mogelgewissheiten unterzuschieben, wird zudem nur mit Ablehnung begegnen, wer den Verlauf der europäischen Bewusstseinsgeschichte der letzten Jahrhunderte als einen Irrweg betrachtet.