Artikel von Marcus Andries
Zu Muhammad Sameer Murtaza: ›Schalom und Salam. Wider den islamisch verbrämten Antisemitismus‹
Bereits die vorangestellte »Widmung« weist das neue Buch von Muhammad Sameer Murtaza als ein klar bekenntnisgebundenes aus: Sie besteht aus der Basmala, der Anrufungsformel, mit der – bis auf die neunte – alle Suren des Korans beginnen. Dass Murtaza sein Buch als Muslim schreibt, findet außerdem im Text immer wieder Erwähnung (z.B. S. 12, 32, 89, 113, 130 und 131). Offenbar scheint es ihm wichtig zu sein, dass der Leser darüber in Kenntnis gesetzt ist. Vielleicht verspricht sich Murtaza dadurch mehr Respekt bei muslimischen Lesern. Die erste Irritation, die sein Buch auslöst, findet sich bereits im Untertitel: »islamisch verbrämt«. Lange, zu lange ist nicht klar, was Murtaza damit genau meint, da er diese Charakterisierung zunächst ohne weitere Erklärung verwendet (S. 47, 50, 70 und 77). Erst auf Seite 88 löst er dieses Rätsel auf. Man fragt sich, weshalb dies erst nach der Hälfte des Buches geschieht – kognitive Orientierung für den Leser sieht zumindest anders aus.