Artikel von Matthias Bideau
Zu Anton Kimpfler: ›Grundfragen anthroposophischer Existenz‹
In unserer technisierten Arbeitswelt, inmitten von Bildschirmen, Maschinen und Automaten, findet der Glaube an das Wirken von Schicksalskräften wenig Platz. Kaum noch etwas ereignet sich, ohne dass der Mensch seine Finger im Spiel hätte. Die Welt sei entzaubert. Erdbeben und Vulkanausbrüche ließen sich als kalkulierbare Restrisiken bequem versichern, ist zu erfahren aus dem Buch ›Warum immer ich? Schicksal. Eine Betriebsanleitung‹ (Berlin 2004). Auch das Klima geriete in unübersehbare Abhängigkeit von menschlichem Handeln, weiß sein Verfasser Jochen Wegner, Publizist in leitender Position bei der Wochenschrift ›Die Zeit‹. Ereignisse, die verschiedentlich Einfluss auf unser Leben nehmen, müssen als purer Zufall angesehen werden. Diese Sichtweise der Dinge mag in einer Welt gelten, in der ein Schicksalswirken wenig in Erscheinung tritt.
Zum Umgang mit einem problematischen Denkmal
In Heidenheim an der Brenz steht auf einer Anhöhe ein gemauerter Steinblock aus hellem Muschelkalk. Er bildet den Abschluss einer niedrigen Mauer, die einen Viertelkreisbogen um eine weit ausladende Buche schlägt. Der Steinblock trägt in reliefartigen Lettern den Namen eines Mannes, der von 1941 bis 1943 das deutsche Afrikakorps befehligte. Es wurden infolge dieses Feldzuges 220.000 Gefallene auf alliierter Seite gezählt sowie etwa 62.0000 auf der Deutschlands und Italiens. Zudem wurden etwa 20 Mio. Sprengminen in einem Küstenstreifen zwischen Libyen und Ägypten ausgelegt. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind hier etwa 3.300 Menschen durch Minenexplosionen umgekommen. Mehr als 7.000 wurden verletzt.
Tiefschürfende Lebensbeschreibung