Artikel von Steffen Hartmann
Vom Stehen in apokalyptischer Zeit
Wo stehen wir gerade? Wie stehen wir gerade? Das für eine innere und äußere Haltung verlangt die derzeitige Weltlage? Umgehend mit solchen Fragen stieß ich vor einiger Zeit auf den Schriftsteller Hans Erich Nossack. Er wurde 1901 in Hamburg geboren und starb dort im Jahre 1977. Selbst seit 1998 in dieser schönsten Stadt Deutschlands lebend, wurde Nossack mir zu einem Zeugen und Begleiter in apokalyptischer Zeit, auf den es sich zu hören lohnt.
Der nachfolgende Text führt in essayistischer Art – die immer wieder übergeht in meditativ vertiefte Gedanken- und Erlebnisformen – einen Weg, durch den ein inneres Hinblicken und fühlendes Erkennen der Wirksamkeit und weltumspannenden Macht Ahrimans möglich wird. Das wirkliche Erkennen bildet schon einen Widerstand, der sein Vorbild findet in Widar, dem schweigenden Asen aus der Edda. Dieses Hinblicken, Teilnehmen und zugleich Widerstehen wird schließlich so intensiv, dass sich am Ende etwas umwenden kann. Das geschieht durch das Unvorhersehbare und Neue, das sich zwischen den Menschen ereignet.