Artikel von Christoph Hueck
Reflexionen zum Rhythmus der Menschwerdung
Neuere Forschungsergebnisse bestätigen, dass die Evolution des Menschen beim Gliedmaßen-Stoffwechselsystem einsetzte und erst nachfolgend zur Ausbildung des Gehirnes fortschritt. Der Verlauf der physischen Individualentwicklung hingegen erfolgt in gegenläufiger Richtung vom Kopf zu den Gliedmaßen. Dieses Geschehen wird im Folgenden unter Einbeziehung des Reinkarnationsgedankens als Doppelströmung besprochen, die vom Physischen ins Geistige und vom Geistigen ins Physische verläuft und in deren Rhythmus sich der Mensch konstituiert.
Die Vollendung von Goethes Metamorphosenlehre durch Rudolf Steiner
Anthroposophie ist eine Wissenschaft des Geistigen. Sie liefert eine Fülle neuer Begriffe und Ideen, die vollkommen transparent miteinander zusammenhängen. Auch stellte Rudolf Steiner seine Forschungsmethode immer wieder dar. Und schließlich ist die Anthroposophie empirisch. Sie macht ihre Beobachtungen jedoch nicht in der sinnlichen Welt, sondern im Seelischen und Geistigen. Allerdings unterscheidet sie sich von den gängigen Wissenschaften durch ihre Forderung, das Erkennen und damit sich selbst als Mensch weiterzuentwickeln. Durch meditative Selbstschulung können drei höhere Erkenntnisstufen, die man als »Imagination«, »Inspiration« und »Intuition« bezeichnet, ausgebildet werden. Einen Ansatz zur imaginativen Erkenntnis fand Steiner bereits bei Goethe, die inspirative und intuitive entwickelte er selbst. Am Beispiel der Erkenntnis von Pflanzen, Tieren und Menschen soll diese stufenweise Erkenntnisvertiefung hier nachgezeichnet werden.