Artikel von Claudius Weise
Um Studien und Diagnosen geht es auf den folgenden Seiten – aber nicht nur in dem Sinne, dass hier beides als inhaltliches Ergebnis zu finden ist. Die drei einleitenden Beiträge von Ute Hallaschka, Stephan Eisenhut und mir, die sich aktuellen Themen zuwenden, mögen dafür als Beispiel dienen. Doch wir versuchen darüber hinaus zu zeigen, was ein Studium und was Diagnostik als (Lebens-)Weg bedeuten kann.
Lebendige, bewegliche Begriffe sind für ein Beschreiten des anthroposophischen Erkenntnisweges sowie die Umsetzung der auf ihm gewonnenen Einsichten in den verschiedenen Lebensfeldern unerlässlich. Der Schwerpunkt des vorliegenden Heftes enthält einige aus der Praxis gewonnene Beispiele für die Bildung einer derartigen Begrifflichkeit.
Die neueren Bibelübersetzungen belehren uns, dass das Lukasevangelium »Friede auf Erden« nicht denen verheißt, »die guten Willens sind«, sondern den »Menschen seines Wohlgefallens«. Auch wenn es ein Unterschied ist, ob sich die Menschen Gottes Wohlgefallen erwerben müssen oder nicht: Ohne ihren guten Willen ist Friede auf Erden gewiss auch nicht möglich. Und daran scheint es immer mehr zu mangeln. Oder täuscht dieser Eindruck? Unser Brennpunkt zur Lage in der Türkei – ergänzt um eine Wortmeldung zur Wahl Donald Trumps – versucht ein differenziertes Bild zu zeichnen und die politische Finsternis durch das Licht zu erhellen, das dort in vielen Menschen dennoch leuchtet.