Artikel von Claudius Weise
Hundert Jahre Sykes-Picot – Teil I
Die politischen Probleme des Nahen Ostens sind bis heute von einem Abkommen geprägt, das am 16. Mai 1916 zwischen Großbritannien und Frankreich geschlossen wurde und die Neuordnung dieser Region regeln sollte. Benannt nach den beiden Verhandlungsführern Mark Sykes und François Georges-Picot, machte es die Hoffnungen auf ein unabhängiges arabisches Reich zunichte und schuf stattdessen staatliche Gebilde, die ausschließlich an den Interessen der Siegermächte ausgerichtet waren.
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Hundert Jahre Sykes-Picot – Teil III
Nach dem Abschluss des Sykes-Picot-Abkommens im Mai 1916 hatte sich Großbritannien bemüht, dessen Bestimmungen durch eine Unterstützung des zionistischen Projekts in Palästina sowie der arabischen Unabhängigkeitsbewegung in Syrien zu unterlaufen. Eine völkerrechtlich verbindliche Neuordnung des Nahen Ostens sollte allerdings erst durch die offiziellen Friedensverhandlungen in Paris erreicht werden. Das Ergebnis war insbesondere für die Araber eine herbe Enttäuschung.
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Anmerkungen zum Putschversuch in der Türkei
Ungefähr eine Dreiviertelstunde per Fähre von Istanbul entfernt liegen die idyllischen Prinzeninseln, deren Name daher rührt, dass die Sultane des Osmanischen Reiches dorthin ihre jüngeren Brüder verbannten. Bereits im Mittelalter diente Büyükada, die größte der Inseln, fünf verschiedenen byzantinischen Kaiserinnen als Exil und im 20. Jahrhundert fand der abtrünnige Kommunist Leo Trotzki hier zeitweilig Zuflucht. Die internationalen Sicherheitsexperten, die sich am 15. Juli 2016 im ›Splendid Palace Hotel‹ auf Büyükada zusammenfanden, um über die Außenpolitik des Iran zu diskutieren, dürften sich also auf ein ruhiges Wochenende in angenehmer Umgebung gefreut haben. Bekanntlich wurde daraus nichts.
Zum Heft ›Abrahams Kinder‹, die Drei 8-9/2016
Ihrem Heft ›Abrahams Kinder‹ mangelt leider ein Sinn für Religion, ein geisteswissenschaftlicher Blick auf Religion.
Bei schwer kranken Menschen tritt oft eine scheinbare Besserung ein, bevor es mit ihnen zu Ende geht. Während sie selbst und ihre Angehörigen sich einer trügerischen Hoffnung hingeben, erkennen Pfleger und Ärzte darin schon ein Zeichen des nahenden Todes. Es ist, als ob die Lebenskräfte den hinfälligen Leib noch einmal ganz durchdringen wollten, bevor sie ihn endgültig verlassen.
Seit den Terroranschlägen von Paris am 13. November 2015 befindet sich Frankreich im Ausnahmezustand. Staatspräsident Francois Hollande hatte ihn noch in der Nacht zum 14. November per Dekret angeordnet, und das Parlament (d.h. Nationalversammlung und Senat) verlängerte ihn fünf Tage später auf drei Monate. Es war dies das erste Mal seit 1955, als während des Algerienkriegs die gesetzliche Grundlage für ein solches Vorgehen geschaffen wurde, dass der état d’urgence für das gesamte Staatsgebiet in Kraft war, und das Parlament nutzte diese Gelegenheit, um das sechzig Jahre alte Gesetz zu modifizieren. Seither wurde der Ausnahmezustand mehrfach verlängert – zuletzt, nach dem Anschlag von Nizza am 14. Juli 2016, bis Ende Januar 2017.
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Hundert Jahre Sykes-Picot – Teil II
Das am 16. Mai 1916 geschlossene Sykes-Picot-Abkommen über die Neuordnung des Nahen Ostens hatte diese Region gemäß den Interessen Großbritanniens und Frankreichs in zwei Einflusszonen aufgeteilt. Weil über die Zugehörigkeit Palästinas keine Einigung erzielt werden konnte, sollte es unter internationale Kontrolle gestellt werden. In den folgenden Monaten und Jahren versuchte insbesondere Großbritannien, das Abkommen in diesem Punkt zu unterlaufen. Außerdem gab es britische Bestrebungen, auch in Bezug auf Syrien die Franzosen auszuspielen.
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Um Studien und Diagnosen geht es auf den folgenden Seiten – aber nicht nur in dem Sinne, dass hier beides als inhaltliches Ergebnis zu finden ist. Die drei einleitenden Beiträge von Ute Hallaschka, Stephan Eisenhut und mir, die sich aktuellen Themen zuwenden, mögen dafür als Beispiel dienen. Doch wir versuchen darüber hinaus zu zeigen, was ein Studium und was Diagnostik als (Lebens-)Weg bedeuten kann.
Lebendige, bewegliche Begriffe sind für ein Beschreiten des anthroposophischen Erkenntnisweges sowie die Umsetzung der auf ihm gewonnenen Einsichten in den verschiedenen Lebensfeldern unerlässlich. Der Schwerpunkt des vorliegenden Heftes enthält einige aus der Praxis gewonnene Beispiele für die Bildung einer derartigen Begrifflichkeit.
Die neueren Bibelübersetzungen belehren uns, dass das Lukasevangelium »Friede auf Erden« nicht denen verheißt, »die guten Willens sind«, sondern den »Menschen seines Wohlgefallens«. Auch wenn es ein Unterschied ist, ob sich die Menschen Gottes Wohlgefallen erwerben müssen oder nicht: Ohne ihren guten Willen ist Friede auf Erden gewiss auch nicht möglich. Und daran scheint es immer mehr zu mangeln. Oder täuscht dieser Eindruck? Unser Brennpunkt zur Lage in der Türkei – ergänzt um eine Wortmeldung zur Wahl Donald Trumps – versucht ein differenziertes Bild zu zeichnen und die politische Finsternis durch das Licht zu erhellen, das dort in vielen Menschen dennoch leuchtet.