Artikel von Stefan Weishaupt
Hadrien France-Lanord zur Begegnung zwischen Paul Celan und Martin Heidegger
Im Gedenken an Imre Kertész
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Betrachtungen zum Lebensgang Rudolf Steiners I
»[E]s war stets mein Bestreben, das, was ich zu sagen hatte, und was ich tun zu sollen glaubte, so zu gestalten, wie es die Dinge, nicht das Persönliche forderten. Es war zwar immer meine Meinung, daß das Persönliche auf vielen Gebieten den menschlichen Betätigungen die wertvollste Färbung gibt. Allein mir scheint, daß dies Persönliche durch die Art, wie man spricht und handelt, zur Offenbarung kommen muß, nicht durch das Hinblicken auf die eigene Persönlichkeit. Was aus diesem Hinblicken sich ergeben kann, ist eine Sache, die der Mensch mit sich selbst abzumachen hat.« – Die Aussage scheint einfach: Sachgemäß handeln und sich äußern, nicht aus persönlichen Motiven. Einsicht und Erkenntnis statt partikularer Interessen als Grundlage des Handelns bei gleichzeitiger Wertschätzung individueller Charakterzüge und Ausdrucksformen. Kaum eine Debatte zu Entscheidungsfragen, in der nicht diese Zielsetzung proklamiert würde. Persönliche Gründe sollen zurückstehen, sachliche Gründe haben Vorrang. Beginnt Rudolf Steiner am Ende seines Lebens seine autobiografischen Erinnerungen also mit einer Redensart? Oder muss nicht das Gesagte in seiner Bedeutung angesichts der Abendröte eines in seiner Fülle schier unermesslichen Lebens gerade an dessen Gehalt verständlich gemacht werden? Genau diesen Weg schlägt Rudolf Steiner bei der Niederschrift seines ›Lebensganges‹ ein.
Zu Bertrand Badiou: ›Paul Celan. Eine Bildbiographie‹
Paul Celan sei der bedeutendste Dichter deutscher Sprache nach 1945, so Klaus Reichert, der Lektor Celans im Suhrkamp-Verlag bei einem Vortrag im Haus am Dom in Frankfurt anlässlich des 100. Geburts- und 50. Todestages Celans. Wie kann man diese von Begeisterung und genauer Kenntnis fundierte Aussage verstehen? Dazu gibt die von Bertrand Badiou verfasste Bildbiografie über Celan reiche Auskunft. Sie fügt sich als wichtiges und tragendes Glied in eine Reihe von Publikationen zum Werk Celans, dessen sachgemäße Würdigung und Darstellung sich der Suhrkamp-Verlag zur Aufgabe gemacht hat. Dazu zählen Celans Briefwechsel, aber auch eine Edition seiner verstreuten Prosa sowie Studien zu seinem Werk, Erinnerungsliteratur und kommentierte Ausgaben seiner Gedichte. An vielen dieser Veröffentlichungen war Badiou beteiligt.
Versuch einer Selbstverständigung
Die folgenden Überlegungen gehen der im Titel aufgeworfenen Frage in einem Sinn nach, dem das Streiten fern liegt. Die Entscheidung gegen ein »mit« und für ein »ohne Rudolf Steiner« ist ohnehin nicht auf der Grundlage von Wahlfreiheit zwischen »mit« und »ohne« zu treffen. Zudem ist man in Fragen der Gemeinsamkeit – und darin besteht für diesen Fall das Prekäre – auf eine gemeinsame Entscheidung angewiesen. Die Zustimmung des gewählten Partners muss also mitbedacht werden. Daher geht es mir um die Erkundung von Bedingungen und Voraussetzungen, welche aus eigener Erfahrung zu gewinnen sind, um in der Frage nach der Wirklichkeit dieser Gemeinschaft zu einem begründeten Ausblick auf die eigene Lebens- und Erkenntnislage zu gelangen. ...
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