Rudolf Steiners Kunst der offenen Esoterik, Teil I
Der folgende Artikel ist eine Fortsetzung von David W. Woods Forschungsarbeit zu historischen
Persönlichkeiten, die den Charakteren in Rudolf Steiners Mysteriendramen zugrunde
liegen. Diesmal wird der Autor versuchen, den realen Menschen hinter der Seherin
Theodora aufzudecken, die wiederum eine Metamorphose der Figur des Habichts in Goethes
Märchen ist. Sowohl Theodora als auch der Habicht vereinigen zwei Elemente in sich:
Sie spiegeln den letzten Glanz einer vergangenen Epoche, bevor sie die ersten Strahlen
einer neuen Morgenröte empfangen.
Richard Baumann im Gespräch mit Angela Vogt-Burgdorfer über ihre Seidenapplikationen
Die Zwölfheit des Tierkreises beschäftigt die Menschen seit alters her, sei es als konkrete Sternbilder am Himmel, sei es als differenzierte makrokosmische Kraftwirkung auf den Mikrokosmos Mensch, seinen Leib und sein Leben. Die mythischen Bilder wurden zu Zeichen kondensiert und regten vielfach Künstler an, sie zu gestalten. So auch die Textilgestalterin und Maltherapeutin Angela Vogt-Burgdorfer aus Zürich. In ihren Seidenapplikationen gestaltet sie, angeregt durch die Anthroposophie, innerlich erfahrene Kräftewirkungen zu zeichenhaften Bildern. Dabei wirken geometrische Formen, farbige Klänge und bewegende Kräfte auf jeweils spezifische Weise zusammen, das Verhältnis von Zentrum und Peripherie immer wieder neu ergreifend. Die stark auf Licht reagierende farbige Seide bezieht auf geheimnisvolle Weise den Raum mit ein, was in der Reproduktion kaum wiedergegeben werden kann. – Beginnend mit dem Widder im April werden die Tierkreisbilder von Angela Vogt-Burgdorfer – jeweils mit einem spruchartigen Text von ihr – die Drei nun ein Jahr lang begleiten. Richard Baumann1 stellt die Künstlerin und ihre Arbeitsweise im folgenden Gespräch vor.
am Beispiel der Eurythmie
Im Artikel Steiners Denkweg und die Fähigkeiten des Fühlens (die Drei 2/2014) schreibt Ralf Matti Jäger über die Bedeutung des Fühlens für den künstlerisch arbeitenden Menschen. Er erlebt den Schulungsweg Rudolf Steiners als vorwiegend im konzentrierenden Denken gründet und sieht das künstlerische Schaffen mehr mit einem Weg verbunden, den er inspirativ nennt. Allerdings verwendet er den Begriff, anders als Steiner, in einem herkömmlichen Sinne. Damit wird dem künstlerischen Prozess aber die Möglichkeit abgesprochen, dass er vollbewusst durchlebt werden kann. Aus meiner Erfahrung als Eurythmistin möchte ich dem eine andere Gewichtung der Seelenfähigkeiten und ihrer Schulung sowie der Bedeutung einer solchen Schulung für eine künstlerische Tätigkeit entgegenstellen.
Zum 100. Geburtstag von Diether Lauenstein
Odilon Redon in der Fondation Beyeler
Zur Ausstellung »Kunst und Alchemie – Das Geheimnis der Verwandlung«
Das Rudolf Steiner Archiv in Dornach bewahrt den größten Teil des literarischen und künstlerischen Nachlasses von Rudolf Steiner auf. Durch das Jahr 2014 werden hier von Archivmitarbeitenden ausgewählte Fundstücke vorgestellt. Die Archivalien stehen Interessierten und Forschern im neu eingerichteten Lesesaal im Haus Duldeck, das das Archiv beherbergt, zur Verfügung.
Zu Ralf Matti Jäger: Steiners Denkweg und die Fähigkeiten des Fühlens, die Drei 2/2014, S. 23
Soziale Landwirtschaft für Mensch und Natur
Die biologisch-dynamische Landwirtschaft feiert 2014 ihr 90-jähriges Bestehen. Kurz nach dem Landwirtschaftlichen Kurs zu Pfingsten 1924 hielt Rudolf Steiner seinen Heilpädagogischen Kurs und viele biologisch-dynamisch wirtschaftende Höfe bezogen von Anfang an in ihre Landbewirtschaftung soziale und pädagogische Arbeit mit ein. Inzwischen werden europaweit »Soziale Landwirtschaft« und Green Care als Potenziale einer multifunktionalen Landwirtschaft entdeckt. Darin ist mehr veranlagt als neue Einkommensmöglichkeiten für Bauernhöfe oder die Nutzung der Landwirtschaft als »Setting« für Soziale Arbeit. Parallel zur Inklusion von Menschen mit Hilfebedarf ergibt sich die Perspektive einer »sozialeren« Landwirtschaft, die die Naturgrundlage nicht nur zu therapeutischen Zwecken nutzt, sondern bewusst die Frage nach Entwicklungsperspektiven der Naturreiche stellt. Ihnen verdankt der Mensch seine Entwicklungsmöglichkeiten auf der Erde. Was ansteht ist eine Umkehr der Blickrichtung vom Nutzen, Benutzen und Ausnutzen, vom Nehmen zum Geben: Wie kann die Natur auf einen Entwicklungsweg mitgenommen werden?
1. Betrachtung zum 7. Vortrag
Im äußeren Leben stoßen die Menschen mit ihren Interessen oft aneinander. Dabei setzt sich auch im heutigen demokratischen Rechtsstaat zumeist der Stärkere gegen den Schwächeren durch. Stephan Eisenhut zeigt in seiner Betrachtung zum siebten Vortrag des Nationalökonomischen Kurses von Rudolf Steiner, wie dies eine Folge davon ist, dass ein egoistisches Geistesleben sich des staatlichen Machtmonopols bemächtigen konnte, um das Recht nach seinen Interessen zu gestalten. Ein Geistesleben, welches sich bloß den äußeren Erscheinungen zuwendet, kann weder den Egoismus überwinden noch Begriffe bilden, durch die sich die sozialen Verhältnisse sinnvoll gestalten lassen.
Rudolf Steiners Kunst der offenen Esoterik, Teil II
David W. Wood bleibt auch im zweiten Teil dieses Essays auf der Spur der Seherin Theodora, einer wichtigen Figur in Rudolf Steiners Mysteriendramen. Im Folgenden untersucht er in detaillierter Weise Theodoras Beziehung zum esoterischen Christentum und das Geheimnis ihres Namens. Er überlässt aber dem Leser selbst die Entscheidung, ob Theodoras Identität im realen Leben tatsächlich verborgen oder doch ein offenbares Geheimnis im Goetheschen Sinne ist.
Die Herausgabe der Schwarzen Hefte Martin Heideggers im Frankfurter Klostermann Verlag hat eine heftige Debatte ausgelöst.1 Sie geht weit über diejenigen hinaus, in denen bereits früher um die nationalsozialistische Vergangenheit des Großphilosophen gerungen wurde. Sie enthalten Passagen mit eindeutig antisemitischem Inhalt. Das ist neu und bestürzend. Heidegger galt als Wegbegleiter der Nazis, nicht aber als Antisemit. Mit dem Bekanntwerden dieser Textstellen in den bisher nicht publizierten Aufzeichnungen – sie erscheinen nach Heideggers eigenem Willen erst jetzt zum Abschluss der Gesamtausgabe – lädt sich die Heideggerdebatte mit zusätzlicher Dramatik auf. Die Frage, ob überhaupt noch etwas vom Beitrag dieses Denkens zu retten sei, ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Bleibt fortan nicht nur der Mensch Heidegger, sondern auch sein Philosophieren als Ganzes diskreditiert? Muss Heidegger aus der Ehrenliste der großen abendländischen Philosophen gestrichen werden?
Hadrien France-Lanord zur Begegnung zwischen Paul Celan und Martin Heidegger
Zur Emil Nolde-Ausstellung in Frankfurt
Es ist die erste Gesamtschau seit 25 Jahren, die im Frankfurter Städel Museum gezeigt wird: »Emil Nolde. Retrospektive«, vom 5. März bis 15. Juni 2014.
Die Ausstellung gibt einen Überblick über sämtliche Schaffensphasen Noldes, sie gliedert sich in zwölf Kapitel in chronologischer Reihenfolge. Einige der rund 140 Arbeiten werden erstmals öffentlich gezeigt. Besondere Aufmerksamkeit kommt hier dem weniger bekannten Früh- und Spätwerk Noldes zu.
Eindrücke von der Tagung »Die Farbe der Forschung II«
Ein Nachruf auf Benediktus Hardorp
Causa efficiens und Wille zum Dasein
Dieser Beitrag zur Debatte um das Buch Evolution im Doppelstrom der Zeit von Christoph Hueck (vgl. auch die Drei 5,6,11/2013 und 1/2014) leuchtet die vier Ursachen des Aristoteles und ihre möglichen Beziehungen zu den Bereichen Erkenntnis, menschlicher Organismus und Schicksal weiter aus. Im Vorfeld wurde von Martin Basfeld die Frage aufgeworfen, inwieweit sich das darauf bezugnehmende sogenannte »Zeitkreuz« Rudolf Steiners (vgl. Psychosophie (GA 115)) auf die Evolution von Mensch und Natur übertragen lässt.
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