Zu Frank Hörtreiter: ›Die Christengemeinschaft im Nationalsozialismus‹
Zu einer Selbstbesinnung, wie sie einer Unternehmung wie der Christengemeinschaft angesichts ihres bevorstehenden 100. Gründungstages verstärkt ein Anliegen sein kann, gehört unbedingt eine nüchterne und schonungslose Auseinandersetzung mit früheren Epochen, die sich naturgemäß mit Abstand und sicherer Quellenlage gründlich und umsichtig aufarbeiten lassen. So liegt seit wenigen Wochen die Studie ›Die Christengemeinschaft im Nationalsozialismus‹ von Frank Hörtreiter vor.
Gedanken zur Identitätspolitik
»Was sind Sie?« fragte mich einmal kopfschüttelnd ein Prüfer vom Schulamt, als er für eine provisorische Unterrichtsgenehmigung meine Lehrprobe zu beurteilen hatte und mit offenbar wachsendem Erstaunen in meinem Lebenslauf blätterte. Die Frage, »was« jemand ist oder werden will, betrifft seine äußere Stellung in der Welt, wie sich der Mensch in die Gesellschaft inkarniert und was er beruflich verkörpert, was ihn ausweist wie die identity card. Doch wie ist es mit der seelischen Ebene? Auch dort erscheint man so oder so, und es kann zu Problemen kommen, wenn es darum geht, diese Ausprägungen sensibel einzuordnen. Die gegenwärtige Bewusstseinsveränderung auf dem Feld von Identität und Diskriminierung zeigt uns, dass gerade das Gutgemeinte nicht automatisch als etwas Gutes erlebt wird.
Ein niederländisches Kleinod
Zu Stephan Stockmar: ›Die Doppelkuppel des ersten Goetheanum‹ in die Drei 1/2021
Anmerkungen zum Zustand unseres Staatswesens
Mancher friedliebende und werteorientierte Mensch dürfte nach der Gründung der Bundesrepublik gewünscht haben, Deutschland als Vermittler zwischen den Machtblöcken Ost und West und als ein Land zu sehen, das nicht nur für materiellen Wohlstand, sondern auch für ein qualitativ zu bestimmendes Wohlergehen seiner Bürger und letztlich aller Lebewesen auf der ganzen Welt einträte. Dieser Wunsch prägte zum großen Teil auch die Parteiprogramme der Anfangsjahre. Auf die aktuelle Situation und viele inzwischen hinzugekommene Probleme und Erfahrungen übertragen, wären Sozialität, Frieden, Ökologie, Freiheitlichkeit (nicht wirtschaftliche Ellbogenfreiheit) und Fortentwicklung der Demokratie zu nennen, die das gesellschaftliche Leben vorrangig prägen sollten. Der Garant dafür kann nur ein funktionierender Rechtsstaat mit konsequenter Gewaltenteilung sein. Das scheint das deutsche Grundgesetz auch zu gewährleisten, doch hat Marcus Andries an dieser Stelle unlängst dargelegt, wie sehr durch das Regierungshandeln während der Coronazeit die Rechtsstaatlichkeit untergraben wurde. War das eine absolut nicht zu erwartende Wendung zum Negativen? Leider sehen wir hier zwar ein in dieser Form extremes, aber nicht absolut neues Phänomen. Denn es gibt und gab immer schon eine Reihe allgemein wenig bekannte, aber grundlegende Defizite des Rechtsstaats und der Demokratie in Deutschland. Hier nur einige Aspekte:
Zur Tagung ›Wirtschaft und Christentum‹ vom 8. bis 10. Oktober 2021 in Hannover
Unter dem Motto ›Wirtschaft und Christentum: voneinander lernen – miteinander leben – füreinander arbeiten‹ fand vom 8. bis 10. Oktober 2021 eine Tagung der Christengemeinschaft für Nord- und Nordwestdeutschland in Hannover statt. Diese Regionaltagung verstand sich als Vorbereitung für die internationale Tagung zu 100 Jahren Christengemeinschaft, die im Oktober 2022 in Dortmund stattfinden wird.
Reminiszenz an ein ungewöhnliches Kaleidoskop
»Das reicht tiefer als Übereinstimmung«
Anregende und neue Gesichtspunkte
Am 24. Juli 2015 stieg ich mit Katharina Mayumi Okamura auf Japans schönsten und höchsten Berg, den Fuji, im Deutschen auch als Fujiyama bekannt, der sich 3.776 Meter über den Meeresspiegel erhebt, um von dort am Morgen den Sonnenaufgang zu sehen. Lange vorher schon, als die ersten Ideen zu meiner ersten Japanreise im Gespräch mit meinen Freunden Emi und Kazuhiko Yoshida bewegt wurden, sprach ich von meinem Wunsch, diesen meiner Ansicht nach schönsten aller Berge zu besteigen. Damals erfuhr ich, dass man den Aufstieg gut an einem Tag schafft und oben auch übernachten kann.
Zum Tode von Alain Morau (* 15. Oktober 1973 in Saint Denis/La Reunion – † 14. Juni 2021 in Karben)
Im Frühjahr 2015 sprach mich nach einem Vortrag ein junger Mann mit französischem Akzent an. Sein Name war Alain Morau und er arbeitete seit einiger Zeit am Dottenfelderhof in der Pflanzenforschung. Ihn interessierten Fragen der Dreigliederung und er wollte darüber mit mir ins Gespräch kommen. Sein eigentliches Forschungsgebiet war jedoch der Landwirtschaftliche Kurs Rudolf Steiners. Später wurde er im Bereich der Koordinationsstelle für biologisch-dynamische Landwirtschaft der Universität Kassel-Witzenhausen als Doktorand tätig. In diesem Zusammenhang führte er am Dottenfelder Hof Versuchsreihen mit Kressesamen durch. Er promovierte über die Testmethoden und die experimentelle Forschung mit biologisch-dynamischen Hornmistpräparaten. Alain war aber auch leidenschaftlich an den politischen Zeitereignissen interessiert. Hier hatte er viele Fragen und wollte diese gerne von der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus her beleuchtet haben. So kam es, dass wir uns immer wieder trafen und solche Fragen gemeinsam bewegten. Zudem schickte er mir regelmäßig Texte und Videos, insbesondere zu dem, was in Frankreich vorging.
Die Geburtsstunde der deutschen Marienlyrik
Wahrscheinlich entstand schon in der frühen Christenheit das Bedürfnis, die vier Evangelien zu einer fortlaufenden Erzählung zusammenzufügen im Sinne einer Art Zusammenfassung der jeweils charakteristischen Stationen des Lebens Jesu. So schuf im 2. Jahrhundert n. Chr. der Syrer Tatian († um 170) eine solche ›Evangelienharmonie‹, die in einer lateinischen Übersetzung bis ins frühe europäische Mittelalter gewirkt hat und um 830 auch ins Althochdeutsche übersetzt wurde. Im Frankenreich der Karolinger ist, wohl auch im Zusammenhang mit der Christianisierung, ebenfalls ein solches Bedürfnis nach einer Zusammenfassung des Lebens Jesu vorhanden gewesen. Und so entstanden im 9. Jahrhundert gleich zwei Evangelienharmonien: der von einem unbekannten Verfasser stammende und für die Sachsenmission gedachte altsächsische ›Heliand‹ in germanischen Stabreimversen und der ›Liber evangeliorum‹ (Buch der Evangelien) des Mönchs Otfrid von Weißenburg in althochdeutsch-südrheinfränkischen Endreimversen – die erste deutsche Großdichtung mit Endreimen in Langzeilenform.
Zu Rudolf Steiners Holzskulptur des ›Menschheitsrepräsentanten‹
Wer ist der »Menschheitsrepräsentant« – eine der vielen Begriffe, mit denen Rudolf Steiner die Mittelfigur seiner neun Meter hohen Holzplastik bezeichnete? Bin auch ich es? Ist es der durch Tod und Auferstehung gegangene Christus? Kann ich es werden, wenn ich mich mit ihm verbinde? Die Holzskulptur stellt diesen Menschheitsrepräsentanten in das Spannungsfeld zweier antagonistischer Kräfte, die zu Wesenheiten verdichtet sind: den sich ins Licht wie auflösenden Luzifer und den sich an die Erde bindenden Ahriman. Ersterer bleibt ganz im eigenen Innenraum von Kopf und Brust, ohne Verbindung zur äußeren Welt; mit ihm nimmt die schöpferische Phantasie ihren freien Lauf. Letzterer ergibt sich ganz den irdischen Kräften, die ihn zum Skelett erstarren lassen; seine fledermausartigen Flügel lassen keine geistigen Höhenflüge zu, wohl aber pragmatisches Denken und Handeln. Anders ausgedrückt: Folge ich allein Luzifer, gerate ich in eine Welt gefühlvoller Gedanken, die zur Illusion werden; folge ich ausschließlich Ahriman, schaffe ich eine automatenhafte Wirklichkeit, aus der das eigentlich Menschliche verschwindet.
Die soziale Dreigliederung als Aufgabe der Waldorfpädagogik – Teil III
Die Waldorfpädagogik ist eigentlich darauf angelegt, ein zeitgemäßes Wirtschaftsverständnis zu veranlagen. Schon bei der Gründung der ersten Waldorfschule bestand allerdings das Problem, dass es kaum Menschen gab, die ein solches Verständnis vermitteln konnten. Der folgende Artikel versucht einen Blick auf zentrale Fragestellungen des Wirtschaftslebens zu werfen und macht deutlich, warum diese im Alltagsbewusstsein nicht präsent sind. Gelänge es, für diese Fragen bei Schülern Interesse zu wecken, so könnte dadurch eine Liebe für die Weltangelegenheiten veranlagt werden, aus der sich ein Verständnis für den Aufbau wirtschaftlicher Gemeinschaftseinrichtungen entwickelt.
Betrachtungen zu Heinrich Bölls Kurzgeschichte ›Skelett einer menschlichen Siedlung‹
Heinrich Böll war Irland in besonderem Maße verbunden. Er besuchte die Insel ab 1954 mehrfach. In seinem ›Irischen Tagebuch‹ findet diese Beziehung ihren bleibenden Ausdruck. Die Kurzgeschichten erschienen zunächst einzeln in der ›Frankfurter Allgemeinen Zeitung‹, um 1957 als Buch verlegt zu werden. Die folgende Betrachtung bezieht sich auf die darin enthaltene fünfte Erzählung ›Skelett einer menschlichen Siedlung‹.
Vier Erzählungen über den Wind und die Vergänglichkeit
In Châtelet-sur-Ville, wo ich in den siebziger Jahren lebte, in den Räumen der Alten Schule, gewann ich Zeit – nicht durch Beschleunigung, sondern durch Verlangsamung. Sie wurde mir zugetragen vom Wind, der als Fallwind herüberkam von Riom ès-Montagnes, Laub und Schnee aufwirbelte und meine Haut wie mit Messern schnitt, von den wärmenden Hauchen, die weither aus dem Tal der Dordogne aufstiegen, die Busch und Wiese streichelten, mein Haar und das Fell der Hunde, und vom großen patriarchalischen Wind, der am Tag wie in den Nächten über die Höhen hinging, von den Monts Dômes über die Berge der Margeride bis hin zu den Causses und weiter zum südlichen Meer, schiebend und drängend, immer darauf bedacht, zu ebnen: die Senken zu füllen und die Zinnen zu schleifen.
Ein Arbeitsprinzip des Geisteslebens wird anschaubar
Vor 100 Jahren, 1921, ächzt Deutschland unter den Reparationen, die es als Ausgleich für den verlorenen Weltkrieg mit seinen verheerenden Folgen zahlen soll. Alle versuchen für sich zu retten, was zu retten ist – durch Ultimaten, Besetzungen, Volksabstimmungen oder Streiks. Die »Goldenen Zwanziger« sind noch nicht angebrochen, doch der innerdeutsche Flugverkehr nimmt schon an Fahrt auf, und in Berlin wird das erste aerodynamisch konstruierte Auto vorgestellt. Der Chemiker Fritz Winkler entdeckt das Plasma als bisher unbekannten Aggregatzustand, und Albert Einstein erhält den Nobelpreis für Physik. Am 29. Juni begeht die Katholische Kirche den 700. Todestag des Heiligen Dominikus. Genau einen Monat später wird Adolf Hitler zum Parteivorsitzenden der NSDAP gewählt, und im September erklärt der Zionistische Weltkongress in Karlsbad, das jüdische Volk wolle mit den Arabern »in einem Verhältnis der Eintracht und der gegenseitigen Achtung« in Palästina zusammenleben. Die Sowjetunion, in der gerade die große Hungersnot mit schließlich fünf Millionen Toten ausbricht, und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag. Der russische Anarchist Pjotr Kropotkin stirbt am 8. Februar, der Theosoph Alfred Percy Sinnett am 26. Juni, während am 9. Mai die deutsche Widerstandskämpferin Sophie Scholl das Licht der Welt erblickt, und drei Tage später, am 12. Mai, Joseph Beuys. Und meine Großeltern väterlicherseits kehren in diesem Jahr aus Neuseeland, wohin sie 1912 ausgewandert waren, mit ihren drei dort geborenen Kindern zurück und lassen sich im holsteinischen Kaltenkirchen nieder.
Der rein physikalische Akt des Fotografierens hat für die Lebenssphäre einer Landschaft stets etwas Ruinöses. Die Betätigung des Auslösers und damit verbundene Fixierung des Abbildes (gleichviel ob auf einem Chip oder einem Film) ertötet etwas in der Landschaft. Es wird etwas von den Lebenskräften herausgerissen, pulverisiert. Die Landschaft fühlt sich dann wie durchlöchert an. Wie ein Gewebe, in das mit einem Luftgewehr kleine Löcher hineingeschossen wurden. Dessen muss man sich als Fotograf bewusst sein – und der daraus resultierenden moralischen Verantwortung.
Zu Rudolf Steiner: ›Organisches Denken‹
Der Tag, an dem ich dies geschrieben habe, war besonders merkwürdig. Mein täglicher Gang führt mich in ein kleines Landschaftsschutzgebiet mitten in der Stadt, mit Fließgewässer, See, Büschen, Bäumen und wenigen offenen Flächen. Wenig attraktiv für Kolkraben, welche die Weite brauchen; vereinzelt ruft einer das Jahr über. An diesem Tag aber riefen gleich zwei im Wechselgesang, ließen sich von mir durch Nachahmung des Rufes anlocken und kreisten über mir. Nach einer Weile bemerkte ich, dass sogar vier Raben rufend über mich hinwegflogen. Warum gerade an diesem Tag? Das Wetter war zunehmend windig; für die Küste war Sturm vorausgesagt. Durch meine Freude an dem Schauspiel der Raben war meine melancholische Stimmung wie fortgeblasen. Haben sie mir wirklich geantwortet? Ist es organisch gedacht, wenn ich mich frage, was ein Naturereignis wie dieses für einen kosmischen Zusammenhang hat, und darüber, was es mit mir zu tun hat? Gewiss, ein einfaches Beispiel.
Zu Lorenzo Ravagli: ›Selbsterkenntnis in der Geschichte – Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert. Band 1‹
Ende 2020 ist der erste Band von Lorenzo Ravaglis auf drei Bände angelegtem Werk über die Geschichte der anthroposophischen Gesellschaft erschienen. Der erste Band trägt einen zweiteiligen Titel: ›Selbsterkenntnis in der Geschichte – Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert‹. Daraus ergeben sich erste Fragen: Wessen Selbsterkenntnis ist gemeint? Geht es um die kollektive, wissenssoziologisch definierbare Selbsterkenntnis der Anthroposophischen Gesellschaft oder um individuelle Erreichnisse der Mitglieder? Gibt es einen stabilen Begriff der »anthroposophischen Bewegung«? Handelt es sich dabei um Gemeinschaftsintentionen der lebenden Gesellschaftsmitglieder, oder sind Verstorbene und andere Geistwesen einzubeziehen? Beabsichtigt der Verfasser, seine Darstellung nur bis zum letzten Jahrhundertende zu führen, oder wird er in den beiden nächsten Bänden auch die Gesellschaftsentwicklung danach berücksichtigen? (Durchlitt die anthroposophische Gesellschaft doch in den ersten Jahrzehnten des neuen Jahrtausends und bis in die Gegenwart hinein neue krisenhafte Veränderungen.)
Annäherungen an die deutsche Volksgeistigkeit zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys
Die Stadt Utrecht in Holland war im 7. Jahrhundert ein Zentrum der iroschottischen und später der angelsächsischen Mission. Der Heilige Willibrord wirkte hier und wurde der erste Bischof von Utrecht. Bonifatius, der Willibrord aus England kannte, lernte bei ihm, als er seine Missionstätigkeit auf dem Kontinent begann. Die Friesen nördlich und nordöstlich von Utrecht, die sich lange der Christianisierung widersetzten, wurden von hier aus missioniert. Bonifatius – damals noch unter seinem Geburtsnamen Winfried – begann 716 in Utrecht seine Missionstätigkeit und beendete sie auch dort. 754 fand er, der als Apostel der Deutschen verehrt wird, bei Dokkum in Friesland einen gewaltsamen Tod. In Utrecht traf ich auch vor einiger Zeit einen 90-jährigen ehemaligen Waldorflehrer, der die Überzeugung vertrat, dass man, ohne die Bonifatius-Geschichte und die Bedeutung der Iroschotten im 6., 7. und 8. Jahrhundert zu kennen, die Verehrung Adolf Hitlers, dessen Machtergreifung und das nationalsozialistischen Terrorregime nicht verstehen könne. Damit sprach er etwas aus, das in meiner Seele lebte, und ermöglichte mir, meine Gedanken zu diesem Thema darzustellen.
Es muss nicht immer digital sein
Zu Emanuele Coccia: ›Metamorphosen – Das Leben hat viele Formen‹
Der heute 45-jährige Philosoph Emanuele Coccia kann schon auf eine Reihe bemerkenswerter, zum Teil mit Auszeichnung versehener Bücher zurückblicken. Sie sind nicht nur Zeugnis einer interkulturellen Vernetzung zwischen italienischen, französischen, spanischen und deutschen Orten des Studiums und der Lehre, die durch Auseinandersetzungen in Japan, Brasilien oder den Vereinigten Staaten angereichert wurden. Auch das Maß der historischen und sachlichen Spanne seiner Themen ist ungewöhnlich. In Paris hat er einen Lehrstuhl für Geschichte der mittelalterlichen Philosophie. Er schrieb je ein Buch über Werbung, das Leben der Pflanzen und die Rolle der Bilder in der heutigen Alltagskultur sowie in der Philosophie des Averroes. Er kuratierte zuletzt eine Kunst-Ausstellung zu Aspekten der Ökologie der Bäume. Vor zwölf Jahren gab er zusammen mit Giorgo Agamben den ersten Sammelband zur Bedeutung der Engel in der christlichen, islamischen und jüdischen Tradition heraus. – Das sich so dokumentierende, weit gespannte und zugleich dichte Netz seines Denkens rückt nun in ein neues Areal vor, den Bereich der Metamorphose, in dem Coccia mit Hilfe der Insekten über die Pflanzenwelt hinaus denkt und einige ganz universelle und überraschende Thesen über uns, unsere Zeit und die Erde ausbreitet.
Eine bislang nicht erzählte Kehrseite
Reisen des Geistes in Raum und Zeit
Eine Begegnung mit dem Doppelgänger